Wow, rund 10 Monate verbringen wir nun in Mexiko, und es ist Zeit für uns Abschied zu nehmen und ein wenig zurück zu blicken auf das Erlebte, auf das vielleicht (zum Glück) nicht Erlebte, auf die gesammelten Eindrücke über „El Tri“, wie Mexiko auch dank seiner 3-farbigen Flagge auch gerne genannt wird.

Nachdem wir aus den USA einreisten und von den immer wiederkehrenden Ängsten des „gefährlichen Mexiko“ der Gringos hörten, wollten wir zumindest nicht naiv in die Fallen tappen und vorsichtig das Land erkunden. Über die touristisch gut erschlossene Baja California, ganz im Westen des Landes gelegen, erkundeten wir das aus 32 Bundesstaaten und rund 130 Millionen Einwohner zählende Land Stück für Stück in ausgeprägten Schwüngen Richtung Osten bis zur Halbinsel Yucatan. Rund 12.000 km legen wir mit unserem Baloo zurück, hierfür trinkt unser Kleiner rund 3.000 Liter Diesel.

Und was durften wir nicht alles sehen, alles erleben. Tolle Begegnungen, atemberaubende Naturschönheiten, faszinierende Tierbegegnungen und schmucke Architekturen in den Pueblo Magicos, den Juwelen der ländlichen dörflichen Szenerie.

Jeder Tag des Reisens erweitert den Horizont für uns ein wenig mehr, und die tollen Begegnungen mit anderen Menschen ergeben sich zum einen natürlich durch die anderen Reisenden, die mit uns ihre Erfahrungen teilen und austauschen. Insbesondere aber auch der Kontakt mit den lokalen Bewohnern der Region, die trotz der Sprachbarriere uns gegenüber eine Herzlichkeit an den Tag legen, begeistert immer wieder. Unvermittelt bekommen wir ein „Welcome to Mexico“ entgegengeworfen und können uns an keine einzige negative Situation mit privaten Menschen erinnern. Im Gegenteil, wir wurden eher nur wahrgenommen und nicht permanent neugierig belästigt.

Das Wiedersehen mit langjährigen Freunden, wie z.B. Darin aus Xalapa, mit dem wir gemeinsam durch die Straßen von Mexiko City ziehen, Konzerte besuchen und auch über die banaleren Dinge des Lebens unterhalten – diese Treffen sind immens wichtig, um auch Freundschaften langfristig aufrecht zu erhalten. Und wenn das Frühstück oder das Abendessen gemeinsam nach mexikanischer Art zubereitet wird, dann darf auch gerne über die Schärfe der Salsa gefachsimpelt werden.

Apropos Salsa, die mexikanische Küche finden wir interessant, aber nur bedingt spannend. Sehr fleischlastig, wird eher kräuterarm und schwach gewürzt gekocht und zubereitet, dann aber mit megascharfen Saucen so übertüncht, das der originale Geschmack kaum noch zu erkennen ist. Hier sehen wir für uns in den kommenden Reisezielen Mittel- und Südamerikas noch Potential der Steigerung.

Die Vielseitigkeit der Natur, der hochgelegen Sierra Madre Occidental, den Biosphärenreservaten in Michoacan, den weitläufigen Stränden der Baja California, den spannenden unteriridschen Wassersystemen der Halbinsel Yucatan mit seinen Cenoten, den schroffen und trockenen Wüsten im zentralen Mexiko, geprägt von Agaven- und Kaktusfeldern oder aber auch den Regenwäldern Chiapas lassen uns immer wieder staunen. Landschaftlich gibt es nicht „das eine“ Mexiko, und wir durften mit vielen Sterotypen im Kopf aufräumen.

Die scheinbar kleinsten wie auch die größten Tiere unseres Erdballes begegneten uns, die Winterunterkünfte von Millionen von orangefarbenen Monarchfaltern lösen ungläubiges Staunen aus, die Begegnungen mit den gebärenden Grauwalen vor der Küste der Baja California Gänsehaut. Bunte Papageien, Affen, Flamingos, Leguane und viele andere Bewohner Mexikos landeten vor meiner Linse und erfreuten uns mit ihren Individualitäten und ihrer Vielfältigkeit.

Eingebettet in teilweise traumhafte Landschaften erkundeten wir kleine architektonische Juwelen, wie z.B. Guanajuato, Queretaro, Oaxaca, San Miguel de Allende, Patzcuaro, San Cristobal de la casas oder auch Puebla. Je unerwarteter und unbekannter die Städte waren, umso geringer die Erwartungshaltung im Vorfeld, umso größer die positive Überraschung und Erkundung. Der Gold- und Silberabbau prägte im Gebirge gelegene Städte wie Zacatecas, und die Sonnenuntergänge über der Stadt bleiben unvergessen.

Jahrhunderte übergreifend darf natürlich nicht die historische Architektur vergessen werden, die Mayastätten mit ihren schier endlosen Feldern von Ruinen, aber auch von brillianten Schätzen, die in den Museen des Landes wohl verwahrt werden. Auch hier gilt, das Berühmtheit nicht unbedingt mit Imposanz gleichzusetzen ist. Eine kleine unbekannte Tempelanlage wie Yaxchilan im Regenwald ist uns da näher als eine von Touristen überlaufene Stätte wie Tulum.

300 Tage, die nun wie im Fluge hinter uns liegen und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben, den wir auf keinen Fall missen möchten. 

Mexiko lindo, „liebliches Mexiko“ – wir danken dir für diese tolle Zeit.

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