Tanja steht auf Flamingos. Wenn sie diese langbeinigen und grazielen Vögel mit dem Endlosdhals sieht oder sehen möchte, dann gibt es kein Halten mehr. Dann muss auf jeden Fall die Möglichkeit geschaffen werden, die krillfutternden und rosafarbenen Tierchen aus der Nähe zu betrachten. Wobei Nähe so eine Sache ist, denn Flamingos wahren ihre Wohlfühldistanz… doch dazu später.

Der kleine Ort Rio Lagartos, im Norden an der Küste von Yucatan gelegen, ist solch ein Hotspot. Wir klopfen also beim gemütlichen Käptn Chino an und buchen bei ihm für den kommenden Morgen eine 2-3 stündige Bootstour. Üblicherweise starten die ersten Boote um 8.00 Uhr, was uns angesichts der schnell aufkommenden Wärme des Tages etwas spät erscheint. Für uns organisiert Käptn Chino eine Ausnahme und wir starten also 1 Stunde früher, auf 6.00 Uhr in der Früh wollte er sich nicht so ganz einlassen, doch auch das ist ok für uns.

Unser Bootsführer Raul, Käptn Chino zieht es vor an Land zu bleiben und Touristen einzufangen, fährt mit Routine und Geschick über den Wasserkanal und erblickt mit uns so zahlreiche Bewohner des Mangrovengebietes, ob Kormorane, Störche, Ibisse, Fischadler, Pelikane etc. – nichts ist vor seinem geschulten Auge sicher und wird angesteuert. Das Flachwasser nahe der Salinen von Las Colorades bietet den Flamingos ideale Lebensbedingungen, finden sich hier im schlickhaltigen Wasser allerlei Krill, das kopfüber mit dem langen schwarzen Schnabel herausgefiltert wird. Und hier stellen wir im morgentlichen Licht ganz schnell fest – huch, die Flamingos hier sind ja gar nicht rosa. Stattdessen leuchtet Ihr Gefieder in kräftigem Orange, was ihrer aktuellen Nahrung, dem Krill, geschuldet ist. Also nix mit Barbie-Quietsche-Rosa, hier genießen wir eine komplett andere Farbpalette der Natur. Mit ausgeschaltetem Motor bewegen wir uns langsam näher an die kleine Gruppe, und interessanterweise nehmen die Flamingos hier das Boot als Ganzes nicht direkt als Bedrohung wahr und lassen uns bis auf ca. 30m an sich heran, bevor sie sich ruhigen Schrittes langsam entfernen. Völlig entspannt immer nach Futter suchend.

45 Minuten Rückfahrt stehen uns nach diesem grandiosen Vogelerlebnis bevor, doch die unterbrechen wir gerne, dümpelt doch ein Krokodil am Rande der Mangroven vor sich hin. Man weiß ja nie, ob sie hungrig oder bereits ihr Tagesmahl intus haben, doch dieser Zeitgenosse erweckte durchaus den Eindruck, das er nicht abgeneigt ist noch einen Happs zu sich zu nehmen.

Für uns auf jeden Fall ein klasse Abschluß einer grandiosen Bootstour. Nun wissen wir auch, Flamingos sind nicht immer rosa.

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