Amors Pfeil traf genau die Richtigen. Denn wie groß ist die Chance, das zwei reiselustige, neugierige und unabhängige Menschen mit gleichem Beruf aufeinander treffen? Vermeintlich staubtrockene Controller, puhh. Genau, diese Chance ist ziemlich gering. Und doch passierte es uns, Tanja und Gunnar. Was folgte? Hochzeit 2017 und eine gemeinsame Vision: das Langzeitreisen nach der Arbeitsphase im „Alter“.

In fast 30 Jahren haben wir beide bereits Dutzende Länder besucht, die letzte Dekade natürlich gemeinsam, kaum ein Kontinent war vor uns sicher. Die Leidenschaft für Afrika teilten – und teilen wir mit Freunden aus der Region, die wiederum reisefreudige Menschen um sich gesellen. So erfuhren wir von der website (www.mankei-travel.com). Ohne die beiden, Silvia und Christoph, jemals selbst getroffen zu haben, so inspirierte uns ihre Art des Reisens, die Art des Schreibens, die Leichtigkeit des Fortbewegens mit dem eigenen Gefährt. Aus der Vision wurde eine konkrete Idee.

Das wollen wir auch irgendwann.

Um in dieses andere Globetrotter-Universum einzusteigen, abonnierten wir das „Explorer-Magazin“, stöberten in Websites und prüften die Möglichkeiten für die Zukunft. Schnell wurde für uns klar, das ein Eigenbau mangels handwerklicher Fähigkeiten und zeitlicher Ressourcen nicht infrage kommt. Ein professioneller Anbieter musste her – und daher war es naheliegend, die Republik von Norden nach Süden zu durchstreifen um eine geeignete Manufaktur zu finden. Und was sollen wir sagen – beim ersten Anbieter, gut 1 Stunde in Elmshorn entfernt, wurden wir fündig – und sind kleben geblieben. Weitersuche nutzlos. Wir waren überzeugt, das mit Jörn Kerkamm und seinem Team von www.weltreisemobile.de der Mann des Vertrauens gefunden war. Die Weichen für die langfristige Zukunft waren gestellt – so dachten wir.

Nun, dann kommt es jedoch so, wie das selbst geschriebene Drehbuch des Lebens es nicht immer zulässt. Tanja wurde krank, es folgt ein langwieriger Genesungsprozess. Kurzum, es war klar, das große Haus wird zur Belastung, arbeiten wird Tanja nicht mehr können. Was also tun mit dieser neuen Situation, wie damit umgehen? Excel-Tabellen werden aufgestellt, Für und Wider werden in gefühlt endlosen Nächten diskutiert, und am Ende stand die Entscheidung. Wir starten früher. Gunnars berufliches Projekt endet im Sommer 2020, die Loyalität zur Aufgabe ist selbstverständlich. Und das Verdiente wird dringend gebraucht.

Es ist wohltuend und inspirierend zugleich die Entscheidung getroffen zu haben, auch wenn nun das Ausräumen des Hauses, das Bewältigen der Bürokratie sich als zeitaufwendiger als gedacht erweist. Wir können ein volles Jahr der Vorbereitung nutzen, um jegliche Form von Stress zu unterbinden.

Jetzt, im April 2020, tickt der Countdown unerbittlich – noch rund 90 Tage bis zur Abreise. Wir sind gespannt was uns in den kommenden Monaten erwartet. Denn ein Virus, unter dem Mikroskop aussehend wie eine mit Nelken gespickte Orange, namens Corona covid-19, hält die Welt in Atem – sprichwörtlich. Welchen Einfluss die Pandemie auf unsere Reisepläne, auf den Reiseverlauf ausüben wird, wir wissen es nicht. Doch eines ist uns klar – aufhalten kann es uns langfristig nicht, denn die Neugier auf die Welt ist einfach zu groß …