Sonntag morgen, und die Vorbereitungen in der kleinen Stadt Tlacolula, etwa 25 km östlich von Oaxaca gelegen, laufen auf Hochtouren. Die kleine Hauptstraße wird von der Policia Municipal abgeriegelt, die Händler spannen ihre Sonnenschutzplanen über ihre Verkaufsstände und bereiten sich auf den einmal in der Woche stattfindenden Ansturm vor. Ein paar wenige Touristen mischen sich unter das kauffreudige Volk, das sich im Laufe des Tages durch die schmalen Gassen schieben wird, um feilgebotene Waren zu suchen, zu begutachten, zu prüfen, und letztendlich auch in entsprechenden Mengen zu kaufen.
Auch wir haben neben dem Rucksack zusätzlich noch unseren Jutesack mit an Bord, um unsere Vorräte an Frischobst und Gemüse aufzustocken. Begrenzt wird unsere Kauflust nur durch das was wir tragen bzw. später auch noch im Kühlschrank lagern können.
Der Sonntag scheint für manche Besucher, aber insbesondere auch für die Standbetreiber, Grund genug zu sein sich in die regionalen Trachten zu kleiden und sich damit auch den hiesigen Traditionen zu widmen. Farbenfrohe Schals werden mit handgestickten Kleidern sowie handgefertigtem Ohrschmuck kombiniert.
Für einiges der dargebotenen Waren sind wir zugebenermaßen nicht mutig genug, erwecken die selbst angesetzten Säfte nicht gerade Vertrauen um unseren Verdauungstrakt langfristig zu beglücken. Die farbenfrohe Kombination „Mango mit rotem Chilipulver“ ist fototechnisch verlockend, geschmacklich sicherlich auch spannend.
Und was wird nicht alles angeboten. Die Klassiker Obst, Fleisch und Gemüse natürlich, aber auch Elektronik, Eisenwaren, Klamotten (da fragen wir uns wie denn vor Ort mitten auf dem Markt die Jeans oder BH´s getestet werden können), Strick- und Flechtwaren, Spielzeug, aber auch Lebend-Federvieh und sogar kleine Hundewelpen. Ein Fest für die Sinne, die so manches Mal auch die Geruchsknospen an ihre Grenzen bringt. Wir fanden es auf jeden Fall klasse und freuen uns schon auf den nächsten Marktbesuch irgendwann.