Die Stadt Zacatecas – das eine hängt mit dem anderen zusammen, das Reiche fördert das Schöne, mit dem Schönen erhält man Reichtum. Und nebenbei gibt es immer jemanden, der am Ende die Zeche hierfür zahlt.
Zacatecas, gleichnamige Metropole des Bundesstaates, steht auf der glücklichen Seite des Lebens. Silber, Gold, Kupfer – all dies konnte im Verlauf der letzten fast 500 Jahre aus den eigenen Erzminen rund um die Stadt gefördert werden. Eingebettet in die Bergzüge Mala Noche, Cerro del Grillo und Cerro da la Bufa (Weinschlauch) lassen sich die Gassen der rund 250.000 Einwohnern zählenden Stadt mit ihren Kopfsteinpflastern, den über die Jahrhunderte gewachsenen Gebäuden der unterschiedlichen Baustile sowie der atemberaubenden Kathedrale gut und gerne zu Fuß besichtigen.
Seit Gründung der Stadt um 1546, als die ersten Silbervorkommen gefunden wurden, schlägt der Puls für das Silber, das wenige Menschen – und den Staat Mexiko – sehr reich gemacht hat. Tausende von Arbeitern schufteten bis in die 1960er Jahr unter Tage, um das Silbererz zu fördern und zu Silber, mit Spuren von Gold und Kupfer, zu schmelzen. Das hierbei in schlimmsten Zeiten bis zu 5 Menschen täglich bei den Strapazen ums Leben kamen, wird in den Reiseführern und Geschichtsbüchern nur zu gerne verschwiegen – klingt halt nicht so gut. Wenn man sich ins Gedächtnis ruft, das für das Fördern von 1 kg Silber rund 5 Tonnen Silbererz gefördert werden musste, dann erstaunt es um so mehr, das trotz alledem die Produktion rund 20 % des mexikanischen Silberaufkommens ausmachte und schier unermessliche Mengen für Silbermünzen und Schmuck gefördert wurden.
Die „Mina El Eden“, im Herzen von Zacatecas gelegen, bietet hier eine interessante Führung durch einen Silberstollen an, der definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlässt. In unserem Falle sicherlich auch dem Umstand geschuldet, das Alan, der Guide des Tages, ein wenig Englisch spricht – und wir morgens um 10.00 Uhr als einzige Besucher am Eingangstor standen. Das wir uns dann im Anschluß auf dem hiesigen Markt wieder mit unbekannten kulinarischen Füllungen für unsere Burritos und Gorditas auf ein kleines Wagnis eingelassen haben, gehört bei einer solch tollen Stadt einfach dazu.