Reisende, die aus den USA kommend in Richtung Mexiko unterwegs sind, nutzen als Einfalltor in das nun spanisch sprechende Umfeld gerne die Halbinsel Baja California. Doch warum verhält es sich so? Nun, dank seiner touristischen, auf den nordamerikanischen Markt ausgerichteten, Infrastruktur insbesondere an der Südspitze der Halbinsel werden diese beiden Bundesstaaten gerne auch als „Mexico light“ bezeichnet. Es wird mehr Englisch gesprochen, die Bedürfnisse der US-Amerikaner und Kanadier entsprechend in Hotels und Restaurants aber auch gerne in bare Münze umgesetzt.

Mit unseren rudimentären Spanischkenntnissen unterwarfen wir uns gerne diesem Flow, um sich Stück für Stück mit der mexikanischen Kultur und ihrer eigenen Mentalität anzunähern. Jetzt, auf dem Festland, verlassen wir also Mazatlan und begeben uns in das westliche Mexiko auf dem Festland und schrauben uns mit Baloo innerhalb weniger Kilometer hinauf in die Berge. Schnell erreichen wir schon La Ciudad mit seinen knubbeligen Felsformationen, gelegen auf rund 2.500 Metern Höhe. Rund 30 km vor der Stadt, 400 Höhenmeter fehlen bis dahin noch, überholen wir 2 tapfere Radfahrer und staunen über die professionelle Bepackung ihrer Fahrräder. Auf unsere Frage hin ob sie etwas benötigen, füllen wir gerne ihre Wasserflaschen auf und kommen ins Gespräch. Linda und Ben reisen wie wir seit rund 2,5 Jahren, jedoch mit dem Fahrrad durch die Welt, sammeln Spenden für benachteiligte Menschen. Je gefahrenen Kilometer spenden sie 1 €, und promoten ihre Tour parallel über Instagram „Xplorid.today“. 2 tolle Menschen, die wir hoffentlich in den kommenden Monaten vielleicht irgendwann wieder einmal treffen werden.

Eine Tagesetappe weiter erreichen wir Durango, an den östlichen Ausläufern der Sierra Madre Occidental gelegen. Wir lernen schnell, wo sich denn in den Städten der historische Kern befindet – den wir jedoch mit Baloo tunlichst zu meiden versuchen. Man suche nach „Catedral“ sowie dem „Plaza de Armas“ (Hauptplatz) – und schon befindet man sich inmitten des Zentrums. Ähnlich erging es uns bei der Durchfahrt des Dorfes „Nombre de Dios“, das als Pueblo Magico mit seinen restaurierten Häusern seinen eigenen Charme versprüht. Und auch hier gilt – Kirche und Hauptplatz finden, und unversehens stolpern wir über den hiesigen Markt, probieren Quesadillas und Burritos und können die farbenfrohen Häuser mit seinen freundlichen Menschen ein wenig kennenlernen.

Doch der Tag ist noch nicht zu Ende für uns, wollen wir doch unser eigentliches Ziel am Nachmittag gerne erreichen. Der Wechsel zwischen Stadtbesuch und Natur ergibt sich ganz automatisch, und wir steuern Baloo in den Parque National Sierra de Organos – hinein ins Orgelpfeifenland. Wir sind verzaubert, und der Plan hier eigentlich nur eine Nacht zu verbringen, wird schnell zur Makulatur. In den insgesamt 3 Nächten scheinen wir die einzigen Übernachtungsgäste im Park zu sein, und bis auf ein paar wenige Tagesbesucher geniessen wir diese grandiose Natur alleine mit den über uns kreisenden königlichen Adlern. Bis auf ein paar wenige Wanderwege ist der Nationalpark völlig naturbelassen, was ihn für die Filmindustrie auch bereits attraktiv werden liess. Schauspieler wie John Wayne, Gregory Peck, Anthony Quinn oder in jüngerer Zeit Salma Hayek, Penelope Cruz oder Kevin Costner wurden hier auf Zelluloid gebannt. Ganz ehrlich, wir sind aber froh, das zur Zeit kein Filmteam unsere Ruhe und Abgeschiedenheit stört.

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