Die Reise zu diesem Naturspektakel, ziemlich einzigartig auf der Erde, steht bei uns schon sehr, sehr lange auf der Wunschliste. Denn wann ergibt sich schon einmal die Gelegenheit gleich Millionen von Schmetterlingen (span. = Mariposa) auf einmal in ihrem natürlichen Habitat zu beobachten und zu bestaunen.

Jedes Jahr vor Wintereinbruch schwärmen bis zu 60 Millionen Monarchfalter aus dem Norden der USA sowie Kanadas gen Süden und versammeln sich hier im Hochland des Bundesstaates Michoacàn, um zu überwintern und auf wenigen hundert Bäumen gemeinsam die kalte Jahreszeit zu überbrücken. Wobei sich hier, auf rund 3.300 Metern Höhe, im Santuario de la Mariposa Monarca Chincua, die Temperaturen in den frühen Morgenstunden des aktuellen Febuars, auch auf -4 Grad Celsius hinunterschrauben. 9 kleine Biosphärenreservate befinden sich in der Region, das Santuario de la Mariposa Monarca Chincua genießt den Ruf relativ leicht erreichbar zu sein. Für unser Expeditionsmobil Baloo definitiv ein Pluspunkt, gelten manche andere Waldzufahrten als recht eng und beschwerlich.

Etwa 1 Stunde Laufzeit mit diversen +/- Höhenmetern ab dem Besucherzentrum sind einzuplanen, und in den ersten 50 Minuten lassen sich für uns keine nennenswerten Schmetterlingsgruppen blicken. Erst auf den letzten Metern, wohnend auf den Nadelhölzern und von zahlreichen, mit Blüten bewachsenen Büschen umgeben, steigt die Dichte der herumflatternden, bernsteinfarbenen Monarchfaltern, an. Und dann, am Endpunkt des für uns erlaubten Fußweges, erblicken wir die zu Tausenden auf den Ästen hängenden und durch Windböen herumflatternden Mariposas. Willkommen im magischen Mariposa Märchenland.

Bezaubert und beseelt von diesem eindrucksvollen Spektakel kommen wir am Folgetag unbedingt wieder. Neben dem Makroobjektiv kommt dieses Mal die umfangreichere Fotoausrüstung mit, und da bei ca. 15 kg im Rucksack ja noch Energie für die Fotoarbeiten übrig sein soll, nutzen wir gerne die Möglichkeit der lokalen Anbieter und reiten mit dem Pferd. Die Tiere kennen den Weg gefühlt im Schlaf und bringen uns in der halben Zeit mit sicheren Schritten in die Nähe des Mariposa-Areals. Tag 2 lässt die Monarchfalter förmlich aufblühen, die Wärme des Tages bringt den Himmel zum Brodeln – und wir können uns nach über 3 Stunden erst wieder von dem zauberhaften Anblick lösen.

In voraussichtlich 2-3 Wochen, Mitte März, endet abrupt der Zauber. Eine innere Uhr lässt die Monarchfalter wieder aufbrechen und die lange Reise in Richtung Norden beginnt. Ein innerer Kompass weist ihnen, für die Menschheit noch nicht geklärt, den Weg zum Sommerplatz, zumal diese längste Schmetterlingsreise der Welt erst von der nächsten Generation erreicht wird. Und der Kreislauf beginnt von vorne, bis zum nächsten Wintereinbruch.

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