Was hat uns nur bewogen, sich einer großen Menge des Homo Sapiens touristicus zu nähern und anzuschließen? Nun, wir sind nunmal auch als Langzeitreisende ebenfalls Touristen, die etwas von den schönen Plätzen der Welt sehen und kennenlernen wollen. Und an Orten, wie diesen, nunja, da wollen alle hin. Wir sind also 2 Touristen … von insgesamt 4.000.000 pro Jahr.

Wir zuckeln von Süden kommend in den Yosemite National Park, einer der bekanntesten, schönsten und spektakulärsten Landschaftsparks der Welt. Rund 300 km östlich von San Francisco gelegen, werden inmitten der Berge rund 3.000 km² als Nationalpark geschützt.

Nun mag manch Leser denken, das ich schon vom amerikanischen Superlativ zuviel übernommen habe, doch stelle ich nur einmal 3 Beispiele des Yosemite Gigantismus vor:

  1. Einige der ältesten und größten Sequioa Mammutbäume sind im Park beheimatet, wie z.B. der „Giant grizzly“, 64 Meter hoch (wie die Freiheitsstatue in New York) und 29 Meter im Umfang am Fußende

  2. Gleich 3 der höchsten Wasserfälle der Welt finden sich auf engstem Raum im Yosemite Valley wieder, der Bridalveil Fall (620 m), Yosemite Fall (740m) und Sentinel Fall (600m). Gut gefüllt mit Schmelzwasser rauschen sie nun im Frühjahr weiß schäumend vom Himmel

  3. Im gleichen Tal umrahmen die beiden größten Granitmonolithen die beeindruckende Kulisse. „El Capitan“ mit einer Höhe von 2.307 m verfügt über eine gigantische Steilwand von 1.100 m, eine echte Herausforderung für jeden Kletterer. Der „half Dome“ steht dem in nichts nach, auch diese steil abfallende Granitwand lässt jeden Kletterer erfürchtig hinaufschauen – und Nichtkletterer wie uns sowieso.

Jetzt, Ende März, kann nur ein kleiner Teil des Nationalparks besucht und erwandert werden, weite Bereiche weilen noch im Winterschlaf und sind für Mensch und Auto gesperrt. Von den zahlreichen Campgrounds ist nur ein einziger geöffnet, und hierfür einen Übernachtungsplatz zu ergattern erscheint wie ein Lotteriegewinn. Wir haben nur eine Niete gezogen, entsprechend entschliessen wir uns knapp außerhalb des Parks im National Forest zu nächtigen und zu parken, um dann am Folgemorgen wieder einzureisen. Ähnlich ergeht es auch anderen Reisenden, und plötzlich findet sich einen halben Meter im Schutze von Baloo ein Zelter wieder. Noch einer von den 4 Millionen.

 

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