Es gibt Wanderungen, auf die viele Menschen liebend gerne verzichten. Nachtwanderungen, und dann auch noch im Regenwald Costa Ricas, gehören sicherlich zu den besagten Touren. Denn für Arachnophobiker, Schlangen-„Liebhaber“, Froschallergiker und krabbeltierscheue Menschen ist diese spannende Entdeckungsreise in die taschenlampenbeleuchtete Dunkelheit nur bedingt zu empfehlen.

Nachdem wir uns also in den vergangenen Tagen überwiegend Strandtage an der Pazifikküste gönnen und wir hierbei in Kontakt mit richtig netten deutschsprachigen Auswanderern kommen (wir wussten vorher auch nicht, das etwa 35.000 Schweizer und ca. 15.000 deutsche Auswanderer hier leben), lockt uns der Ruf der Natur und wir steuern südwärts in Richtung der Halbinsel Osa, auf der u.a. der Corcovado Nationalpark beheimatet ist.

Der kleine Ort Sierpe dient als Ausgangspunkt für Tagesausflüge auf die Halbinsel, und wir nehmen hier gerne die Expertise von David, einem lokalen Führer, in Anspruch, um mit ihm gemeinsam nach Sonnenuntergang in das Dickicht des Waldes einzutauchen. Und wir sind begeistert, mit welchem präzisen Adlerauge er den Wald abscannt und für uns Amphibien und Insekten entdeckt. Fingernagelgroße Frösche, die laubfarben komplett mit der Umgebung verschmelzen und für unser ungeübtes Auge unsichtbar erscheinen, werden von David erkannt und sorgsam behütet, damit wir sie nicht versehentlich mit unseren Gummistiefeln platt trampeln und mit Bedacht beobachten und fotografieren können. Schlangen, die von ihm als für Menschen ungefährlich eingestuft werden, können und wir im raschelnden Laub im Schein der Lampen betrachten.

Trotz der Trockenzeit, in der von den einheimischen Froscharten nur etwas mehr als die Hälfte aufzuspüren und die schiere Menge längst nicht so gegeben ist, staunen wir in den 3 Stunden über die Fülle von unterschiedlichen Gefährten auf unserem Weg. Costa Rica beheimatet etwa 2,5 % der weltweiten Biodiversität, und einen kleinen Einblick bekommen wir hier gewährt. Und was gibt es nicht alles zu sehen: schlafende Schmetterlinge und Tukane, granulierte Pfeilgiftfrösche, einen transluzenten Glasaugenfrosch, gestreifte Blattsteiger (Pfeilgiftfrosch), diverse Heuschrecken, Baumfrösche und Schlangen etc.

Für uns ist dies erst der Anfang von einer ganzen Reihe von Nationalparks und Regenwaldgebieten, die wir in den kommenden Wochen noch erkunden wollen. Und schon jetzt fragen wir uns? Was kann da noch alles kommen, was wird uns hier noch alles erwarten? Diese Nachtwanderung war auf jeden Fall schon mal ein absolutes Highlight – Costa Rica hat 2 neue Fans.

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