Unsere ersten knapp 2 Wochen werden geprägt von 2 Erfahrungen, die unterschiedlicher kaum sein können. Faultiere und Batterien. Unsere Starterbatterie macht schlapp, und Faultiere sehen wir erstmalig live im Regenwald in unserem Leben. Nun wirken Faultiere in Ihrer Langsamkeit ja manchmal so, als hätte ihre Batterie ebenfalls schlapp gemacht, doch wir erleben die Tiere durchaus in Action – wenn man das überhaupt so nennen kann.

Direkt nach dem Grenzübergang verbringen wir rund 8 Tage auf der Finca Cana Castilla, geführt von Agi und Guido, einem Schweizer Pärchen. Auf ihrem Grundstück leben u.a. Faultiere, und diese wollen wir gerne beobachten und fotografieren. Im Gegensatz zu ihren Baumgenossen, den Klammeraffen und Brüllaffen, sind Faultiere dank ihrer Langsamkeit recht standorttreu, so das wir im Laufe der Tage nie lange suchen müssen, ob und wo sie sich denn gerade befinden. Doch nur an den ersten beiden Tagen können wir Mutter und Kind fotogerecht im Morgenlicht sichten, an den anderen Tagen begnügen wir uns mit dem Fernglas auf eine Beobachtung aus der Distanz. Was ein Erlebnis, von dem wir uns nur schwer trennen können.

Was unfreiwilligerweise auch fast noch länger angedauert hätte, denn unsere Starterbatterie macht langsam schlapp und der Motor springt nur schleppend an. Jeder Motorstart ist ein russisches Roulette, bei dem wir nicht wissen ob es wieder klappt oder nicht – also kein angenehmer Zustand, den wir schnellstmöglich zu beheben versuchen. Doch das stellt sich als gar nicht so einfach heraus, denn wir müssen lernen das die Batterien auf dem amerikanischen Kontinent in der Regel etwas breiter als die europäischen Maße sind – und nicht unseren Batteriekasten passen. 8 Läden klappern wir in der nächst größeren Stadt Liberia ab – ohne Erfolg. Bei der Recherche rauchen die Köpfe und wir entscheiden spontan in das 200 km entfernte San Jose, der Hauptstadt, zu fahren und dort unser Glück zu versuchen. Und tatsächlich, mit eigener Recherche und der Unterstützung vom einzigen MAN Stützpunkt in Costa Rica können wir unser Dilemma lösen, juchhuu.

Tanjas ursprüngliche Routenplanung durch Costa Rica geht dank dieser spontanen Batterietauschaktion nun flöten, doch sind wir nun gespannt auf alles, was uns dieses mit Nationalparks gespickten Landstriches zu bieten hat. Nicht nur Faultiere und Batterien.

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