Der Besuch einer rumänischen Wehrkirche oder eines interessanten Klosters ist vielleicht mit dem Genuß einer guten Flasche Wein zu vergleichen. Nein, ich möchte hier keine Blasphemie betreiben, im Gegenteil. Eine Würdigung schon eher, doch ich kläre gleich auf.

Aktuell bereisen wir im Nordosten des Landes nahe der ukrainischen Grenze eine Region am Fuße der Karpaten. Reich gesegnet mit Baukunst entstanden hier vor rund 500 Jahren eine Vielzahl von Klöstern. Viele sind mittlerweile von der Unesco zum Welterbe erklärt worden, doch für uns ist es schier unmöglich und nicht gewollt, die über 50 Klöster und Kirchen zu besichtigen – auch wenn viele hiervon mit Sicherheit einen Besuch lohnen würden. In den vergangenen 3 Tagen haben wir uns also auf 4 (Voronet, Humor, Sucevita, Moldovita) bekannte, nahe bei einander liegenden Klosteranlagen konzentriert – und waren begeistert von der Einzigartigkeit eines jeden Areals.

Zurück zum Wein, denn bei einem guten Tropfen ist es so, das man gerne an einem Abend eine Flasche zu zweit genießen kann, und diesen dann entsprechend zu schätzen weiß. Würden wir also an 3 Tagen hintereinander gleich 4 verschiedene Flaschen Wein hinunterspülen, dann kann man den einzelnen Rebensaft in seiner Klasse und Schmackhaftigkeit nicht ausreichend würdigen.

Ähnlich erging es uns also beim direkt hintereinander liegenden Besuch der tollen Klosteranlagen, deren Einzigartigkeit unter anderem durch die Üppigkeit und Schönheit an Fresken auf den Innen- und aber auch Außenmauern der Kirchenwände beruht. Da dem einfachen Volk das Lesen und Schreiben vor 500 Jahren nicht vergönnt war, wurden die Geschichten Jesu Christi in langen Bilderreihen stattdessen gemalt. Auch heute noch, dank einer einst speziell verwendeter Farbe, sind die Fresken teils original erhalten, teils restauriert worden. Und erstrahlen u.a. in Lapislazuli leuchtenden Farben.

Jedes der Klöster würde mit seiner eindrucksvollen Beschaffenheit unseren Kulturhunger für mehrere Tage stillen und nachhaltig wirken. Mit einem Abstand von 1 – 2 Wochen je Besuch wäre für uns die Besuchsfrequenz optimal, doch leider passt dies nicht immer so in den eigenen Zeitplan. Und so hoffen wir, das die Besonderheit eines jeden der moldawischen Klöster uns auch noch in der Zukunft trotzdem lange in Erinnerung bleiben wird.

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