In den vergangenen Tagen trug Tanja stets beim Durchstreifen der karpatischen Wälder Rumäniens eine rote Trillerpfeife um den Hals. Ich brauche zugegebenermaßen keine, da ich eine eingebaute Pfeife im Mund habe. Die funktioniert immer. Die rund 6.000 hier lebenden Braunbären sind eigentlich scheu, doch so hie und da kommt es nun doch auch einmal zu einer Begegnung zwischen Mensch und Tier. Wir sind da stets zwiegespalten, denn auf der einen Seite möchten wir natürlich gerne Bären in der Wildnis sehen und beobachten, andererseits natürlich nicht unangenehm überrascht werden. Optimal wäre eine komfortable Distanz zum Beobachten, doch wo gibt es schon diese Idealbedingungen? Die Natur ist da nicht immer so gestaltet.

Zwei Grundregeln gilt es also beim Wandern zu beachten – zum Einen darf man nicht leise schleichen und so auch einen Braunbären überraschen und erschrecken, ausgiebiges Schwatzen ist angesagt. Zum Anderen, wenn es also zur Begegnung kommt, die Trillerpfeife verwenden, dies verjagt wohl fast jeden Bären.

Wenn wir ihn nun aber mal sehen möchten, den Ursus arctos arctos, was tun? Die hiesigen Förster der Region kennen natürlich ihren Bestand an Wildtieren, und so vermittelt uns Katharina Kurmes, bärenkundige Chefin der Villa Hermani in Magura, den Besuch bei einem Förster. Dieser betreibt einen Ansitz für Besucher und Fotografen. Ich betone dies, da auch andere Ansitze in Ausnahmefällen für das Schießen von Wild verwendet werden. Die nahegelegene Lichtung stellt sich als Tummelplatz für eine Vielzahl von Tieren an diesem Abend dar, und so können wir rund 1,5 Stunden im Abendlicht die beeindruckenden Braunbären mit ihrem Nachwuchs beobachten – was für ein Erlebenis, das uns noch nachhaltig begleiten wird.

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