Der Weg zu Jabiru und seinen Freunden wird nicht direkt eingeschlagen. Wir wollen noch die ein oder andere Gelegenheit nutzen um uns ein wenig zu bilden und mit schönen Ausblicken körperlich zu betätigen. Wir nähern uns Stück für Stück wieder in Richtung Norden der Grenze zu Nicaragua und stoppen für 2 Nächte am Tenorio Nationalpark, dessen hauptsächliche Sehenswürdigkeit der „Catarata Rio Celeste“ ist. Den pittoresken Wasserfall erreicht man nach einem kleinen Aufstieg sowie einem steilen Treppenabstieg und wird mit aquamarinblauem Wasser im Auffangbecken belohnt. Sehr hübsch anzusehen, auch wenn das Schwimmen leider nicht erlaubt ist, da wir uns ja im Nationalpark befinden.

Keine 10 km entfernt begrüßt uns tags darauf Simon, der Schweizer Betreiber der Finca Amistad, mit 2 großen Bechern eisgekühlter leckerer selbstproduzierter Trinkschokolade. Die Finca Amistad wird seit Anfang der 1990er Jahre von der Familie betrieben und hat sich der Produktion von Kakaopflanzen verschrieben, ausschliesslich biologisch und nur in kleinen Mengen für ausgewählte Kunden. So lernen wir also in rund 1,5 Stunden ein wenig über die Aufzucht, das Wachstum sowie die Reife und Erntephase der in verschiedenen Farben schimmernden Kakaofrüchte. Winterzeit ist Erntezeit, und so können wir die bereits abgeschlossene Erntearbeit nur anhand der Geräte und Einrichtungshäuser verfolgen. Wobei auch dies sehr interessant ist und wir über den Weg zu den Endprodukten Schokolade, Kakaopulver bzw. Kakaofett einiges lernen. Da soll mal einer sagen, das Reisen nicht bildet.

Doch zurück zu Jabiru. Wer ist das überhaupt? Nun, der Jabiru ist ein monotypischer Storchenvogel, dank seiner Größe von bis zu 1.40 m und einer Spannweite von bis zu 2.60 m gehört er zu den größten fliegenden Vogelarten Mittel- und Südamerikas. Und wir finden Ihn in kleineren Gruppen gemeinsam mit seinen gefiederten Freunden in der Lagune des Refugio de Vida Silvestre Caño Negro. Dieses kleine Paradies, gelegen am Rio Frio, ermöglicht Bootstouren zur Sichtung von Vögeln, Kaimanen, Krokodilen, Fledermäusen und sonnenbadenden Schildkröten. Genauso existieren aber auch einfache Fußwege an die nun in der Trockenzeit flachen Lagunenseen, in denen sich Waldstörche, Ibisse, Schlangenvögel, Kormorane, Enten, Reiher – und unser Titelheld, der Jaribu, zur gemeinsamen Futtersuche einfinden. An 3 Tagen erkunden wir abseits der touristischen Hauptpfade dieses kleine Juwel, von dem Tanja durch Mund- zu Mundpropaganda von einem anderen Reisenden vor 2 Monaten erfuhr – und wir es nun endlich in unsere Reiseroute mit einbauen konnten. Zum Glück, denn die Fangtechnik, mit der der Jabiru seinen Fisch bis zum Verschlingen am Stück maltretiert und präpariert, durfte ich in einem kleinen Video festhalten. Was für ein Moment.

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