Seit einigen Tagen reisen wir nun wieder im Norden Costa Ricas durch die trockenste aller Provinzen, Guanacaste. Jetzt, im April, herrschen die höchsten Temperaturen des Jahres mit bis zu 38 Grad im Schatten, der sich aber nur selten blicken lässt. Nur am Strand mit heißem Fönwind lässt es sich gut aushalten – und hier habe ich ein japanisches Déjà-vu. Doch dazu später.

Denn nach ein paar Tagen am Strand wurde uns von mehreren Ticos (so nennen sich die Costaricaner) ans Herz gelegt, in der „Semana Santa“, der heiligen Woche vor und inkl. Ostern, sich nicht am Strand aufzuhalten – schlichtweg viel zu viele Menschen strömen an die Küste und überfallen wie ein hungriger Heuschreckenschwarm alles, was sich zum Campen und Parken eignet. Wir beherzigen den Rat und ziehen uns für ein paar Tage in die Berge in eine kleine Thermalanlage, Agua Rio Celeste, zurück. Auch hier ist es belebt, doch im Vergleich zum Trubel an den Stränden himmlisch ruhig.

Ostern ist Vergangenheit, und so hüpfen wir wieder von Strand zu Strand. Der Playa Junquillal hat es uns angetan, und nur wenige Fußminuten von unserem Stellplatz entfernt befindet sich eine kleine Schildkrötenaufzuchtstation. Wir lernen Maxi kennen, eine von mehreren Freiwilligen hier, die uns darüber aufklärt, das in den nächsten 1-2 Tagen das Schlüpfen von olivfarbenen Schildkrötenbabies erwartet wird. Und tatsächlich, am kommenden Abend dürfen wir – wie auch nochmals 2 Tage später – verfolgen, wie ein ganzes Paket kleiner, neugieriger Panzerträger in Richtung Meer strömt und sein neues Leben beginnt. Wir sind begeistert und hoffen, das die ein oder andere Schildkröte irgendwann selbst an diesen Strandabschnitt zurückkehrt und den Lebenskreislauf mit einer Eiablage weiterführt.

Im Jahr 2017 bereisten Tanja und ich für einige Wochen Japan, und hier durften wir uns auch mit der technisch fortschrittlichen Ausstattung der hiesigen Toilettenanlagen etwas vertraut machen. Die Schriftzeichen waren unlesbar, die Symbole jedoch verständlich. Neben den diversen Wasserspülungen verfügt eine japanische Toilette auch über eine Sitzheizung im Ring. Und da ereilt mich das Déjà-vu. Bei der Benutzung unserer eigenen Toilette im „Baloo“ hat sich der hölzerne Sitzring im Laufe der letzten heißen Sommertage so aufgewärmt, dass das Gefühl einer Sitzungheizung im japanischen Stile aufkam. Und für mich war dieses Erlebnis so einprägsam, das es sogar Einzug in diesen Blog erhält. Was einem nicht so einfällt, wenn man gedankenverloren am Strand, mit Restsand zwischen den Fußzehen, thront.

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