Der Pintado Canyon, gelegen im Süden von Colorado nahe der Grenze zu Utah, teilt das Schicksal mit vielen anderen historisch gesegneten Denkmälern hier im Westen der USA. Vor 800 – 1200 Jahren entstanden an den weichen, rotsandsteinfarbenen Felswänden eine Vielzahl von sogenannten Petroglyphen, also Felsritzungen. Teilweise sind es nur einzelne kleine Abbildungen von Menschen oder Tieren, gelegentlich versammeln sich aber auch mehrere Darstellungen zu kleinen Geschichten, die von Forschern noch immer entschlüsselt werden wollen und Aufschluß über das Leben der damaligen Bevölkerung geben.

Auf der einen Seite möchte man all diese Kulturschätze der Öffentlichkeit zugänglich machen, andererseits sind zum einen die Masse, aber auch die große räumliche Distanz ein Hindernis, um all die Felsritzungen vor Vandalismus zu schützen und auch für die Nachwelt zu erhalten. Leider, so scheint es, ist der Mensch aber in seinem Hinterlassenschaftstrieb so gestrickt, das er Hinweistafeln, Flugblätter und Warnhinweise zu gerne ignoriert und somit die Petroglyphen mit Kritzeleien, Fingerabdrücken und Messerkratzereien teilweise irreparabel beschädigt.

Wirklich schade, trübt es uns als Betrachter das Staunen über die Kunst von einst und lässt uns so manches Mal ratlos zurück, ob denn dies nun ein naives Original oder einfach nur miserables Pfuschwerk ist.

Interessanterweise werden 100 km weiter südlich, im Colorado National Monument, all die Hinweistafeln und Warnhinweise, zumindest auf der Straße, nicht ignoriert und hier herrscht respektvolle Ordnung. Was auch gut und lebenserhaltend für alle Besucher ist, denn die rund 50 km lange Autostrecke durch den Nationalpark führt größtenteils direkt entlang der steil abfallenden Canyonklippe. Ein Fahrtempo von max. 30 – 40 km/h ist angebracht, möchte man zum einen die spektakulären Aussichten auch als Fahrer geniessen, zum anderen findet sich nur selten eine Absperrung am Straßenrand wieder. Ein Fahrfehler bei höherem Tempo wäre dann auch der letzte Fahrfehler. Doch diese Gedanken müssen wir uns mit Baloo sowieso nicht machen, zuckeln wir doch stets nur gemächlich von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt und lassen uns von den mächtigen Sandsteinformationen verzaubern.

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