Straßenfotografie ist ein Genre der Fotografie, das zahlreiche Fotografen und Stile umfasst. Allgemein ist damit eine Fotografie gemeint, die im urbanen öffentlichen Raum entsteht, auf Straßen, in Geschäfte oder Cafés hineinblickend, Passantengruppen oder Einzelne herausgreifend, oftmals als Momentaufnahme, aber ebenso essayhafte Abfolge und Milieustudie.“

Danke an Wikipedia.de für diese präzise, wenn auch für mich etwas pseudo-intelektuell klingende Formulierung über die Straßenfotografie, der ich mich hie und da, auch gerne widme. Vereinfacht im Volksmund würde ich vielleicht sagen: Ich mache eine Städtetour und versuche meine Eindrücke der Augen mit dem Blick durch den Sucher festzuhalten.

Doch so einfach wie das klingt, ist es letztendlich gar nicht, denn zum einen nehmen wir eine Stadt ja nicht nur mit den Augen wahr, alle anderen Sinnesorgane wollen hier sprichwörtlich auch noch ein Wörtchen mitreden, mithören, mitschmecken, mitriechen. Zum anderen lenken Tanjas Sinnesorgane mit den ein oder anderen ausgesprochenen Wünschen ab „davon hätte ich gerne ein Foto“. Ein verständlicher Wunsch, der dann jedoch den eigenen kreativen Gedanken in neue Bahnen lenkt.

Die verschiedenen Stadtteile Mexico Citys bieten aber auch ein gigantisches Spektrum der Möglichkeiten für den Fotografen, aber auch hier stellen sich immer wieder Ablenkungen in den Weg. Das können leckere Churros am Straßenrand sein, barking dogs (schmerzende Füße), richtig gute und richtig gruselige Straßenmusiker, Bettler, einladende Cafès, ungenehme Gerüche, Wärmestau in der Metro etc. Also viele Umstände, die das Auge mit ablenken.

Coyoacan zum Beispiel gehört zu diesen beschaulichen Stadtteilen, sicherlich touristisch mitgeprägt vom Frida Kahlo Museum. Paare kuscheln im Park, Souvenirs werden verkauft, ein Brautpaar mit Hunden erwartet gleich eine wichtige Stunde vor dem Standesamt, ein Handorgelspieler hat die disharmonischste Platte ever aufgelegt. Diese Melange aus Eindrücken vermischt sich zu einem Cocktail, der gerade dazu einlädt die Kamera auszupacken und mit Elan und Freude sich – ohne Pseudointellekt – der Straßenfotografie hinzugeben und dieses Kleinod inmitten der 25 Millionen Metropole zu genießen.

Zum Abschluß unserer tollen Stadttour möchte ich aber gerne noch ein weiteres Thema eingehen: Menschen und Sicherheit in CDMX. Auslöser hierfür ist ein Facebook-Post auf eines meiner Bilder von einer US-amerikanischen Bekannten, die meinte: „Wow, ihr seid aber mutig alleine in Mexiko-City unterwegs zu sein.“ Ganz ehrlich? Wir haben uns zu keinem Zeitpunkt „mutig“ gefühlt, denn es gab schlichtweg keinen Grund solch eine Empfindung überhaupt auszulösen. Ganz im Gegenteil. Uns wurde nett und herzlich begegnet, ohne aufdringlich zu werden, es gab, auch nach Einbruch der Dunkelheit, keinerlei Unwohlsein geschweige denn eine Situation, die uns in irgendeiner Weise nicht koscher vorkam. Die hohe Polizeipräsenz, insbesondere im historischen Kern rund um den Präsidentenpalast, sollte vielleicht auch zusätzliches Sicherheitsgefühl vermitteln – für uns war es tatsächlich er schon etwas des Guten zuviel.

Ergänzen lässt sich, als Abschluß vom Abschluß, das wir CDMX deutlich sauberer und ordentlicher erleben als erwartet. Ja, in einigen Straßen hängt leider immer wieder ein unangenehmer menschlicher Geruch in der Luft. Von Obdachlosen kann dieser eigentlich nicht durchweg kommen, finden sich doch erstaunlicherweise recht wenig im Zentrum wieder. Baños, öffentliche WC´s, finden sich an allen Straßenecken – vielleicht ist schlichtweg das Abwassersystem mit den vielen Menschen ein wenig überfordert. 

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