Die Tage hier in El Salvador fliegen nur so dahin, und in den letzten Tagen dürfen wir ungewöhnliche Ortsnamen wahrnehmen, die so gar nicht zum typischen Landesbild passen. Meist beginnen die Ortsnamen recht heilig, beginnend mit einem San, Santa oder Santo. Und plötzlich kommen wir in den pittoresken Ort Suchitoto, was eigentlich eher wie eine japanische Kleinstadt klingt. Eine weiße Kirche, ein typischer Springbrunnen und einer kleiner Jahrmarkt mit antiqierten Fahrgeschäften überzeugt uns dann aber doch, das wir uns nach wie vor in Zentralamerika befinden.

Und morgen, so kündigt Tanja mir an, fahren wir zur Laguna de Alegria, das klingt für mich auch schon mal wie eine griechisch-mathematische Gleichung. Dabei handelt es sich um einen malerischen Vulkankratersee, auf rund 1.300 Höhenmetern gelegen, und wir bleiben gleich mal 3-4 Tage, um diese herrlich frische Luft zu schnuppern. Und auf dem teils sehr gut, teils sehr gruselig ausgebauten Weg zur Laguna de Alegria, so Tanja, stoppen wir noch in Berlin. Berlin, kann das denn sein? Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin. Mit dem Schlachtruf auf den Lippen steuern wir Baloo bergauf durch die geschwungenen Serpentinen und stoppen in dem kleinen Dorf, das tatsächlich den Namen unserer Hauptstadt trägt – und irgendwo gibt es wohl auch einen Berliner Bären.

Doch für solch eine Suche haben wir nach Stunden des Fahrens heute keinen Kopf, steht doch noch der Besuch der hiesigen Lavanderia, eines Waschsalons, an. Ja, so schön El Salvador mit seinen freundlichen Menschen auch ist, auch als Langzeitreisender muss man sich mit den profanen Dingen des Lebens regelmäßig beschäftigen. Nicht immer nur dolce vita, im Gegenteil. Einkaufen, Waschen, Wasser füllen etc. Und in Berlin gibt es glücklicherweise einen der wenigen Waschsalons, in denen man selber die Befüllung der Maschinen vornehmen, warten und dann wieder dannen ziehen kann und nicht einen Tag für den Fullservice warten muss. Und so sitzen wir also im Waschsalon, nutzen das kostenlose WiFi und denken so – hmm, bis auf das Spanische könnten wir hier nun tatsächich im Sommer im Salon irgendwo in Berlin sitzen und auf unsere Wäsche warten. Wäre nicht anders.

Tja, und in Kürze verlassen wir nach rund 3 Wochen auch schon wieder El Salvador, sind begeistert von der ausgelassenen Stimmung der Bewohner, der unglaublichen Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit die uns hier entgegen gebracht wird. Wildfremde Menschen mit den wir nur ein paar Minuten geredet und uns ausgetauscht haben, bieten uns ihre Telefonnummer an um im Falle von Hilfe erreichbar zu sein – wo gibt es denn sowas? Danke, El Salvador, für diese unglaubliche Herzlichkeit.

 

Newsletter👋

Newsletter

Ich möchte gerne eine Email zum nächsten Blogbericht erhalten.

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.