Landläufig stellt man sich einen Gletscher immer weiß-blau strahlend und hell schimmernd vor. Die gleißende Sonne reflektierend, nur mit Sonnenbrille in all seinen Feinzeichnungen zu erkennen.

Das dem nicht immer so ist, durften wir beim Erwandern des Root Gletschers, im Wrangell – St. Elias Nationalpark erfahren. Mit einem kostenlosen Shuttlebus erreichen wir den kleinen Ort Kennecott, den Startpunkt unserer Wanderung. Im Tal zu unseren Füßen bestaunen wir die riesige Walze an unbewachsenen, sich immer wieder aufwölbenden Gesteinsmassen. In verschiedenen Farbsegmenten gestaffelt könnte man es für die Reste der nahegelegenen ehemaligen Minenarbeiten halten, doch vereinzelte Risse im gigantischen, mehrere qkm großen Areal, lassen das darunterliegende Gletschereis hindurchschimmern.

Etwa 3-4 km bergaufwärts müssen wir wandern, um die schmutzige Gletscherpassage hinter uns zu lassen – und dann erreichen wir die weiß-blaue Gletscherzunge. Da erscheint die Welt doch gleich wieder in Ordnung.

Doch wie komme ich eigentlich zum Blogtitel? Welche Verbindung besteht hier zu Gletschern? Keine, doch der kleine Ort Kennecott wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet, um eine der ertragreichsten Kupferminen der Welt in damaliger Zeit zu etablieren. Und wofür wurde Kupfer nicht alles verwendet, ob bei der Münzherstellung, für Rohre, in der Automobil- und Lokomotivproduktion, und natürlich für die Herstellung von Kupferkabeln.

Übliches Kupfererz enthält etwa 10% Kupfer, hier konnten bis zu 85%iges Kupfererz gewonnen und weiterverarbeitet werden – es entwickelte sich zum roten Gold von Kennecott, an 363 Tagen im Jahr lief die Förderanlage.

1938 wurde die Produktion eingestellt, leichter zu erreichende Kupferminen in der Welt bedienten den Massenmarkt. Seitdem befindet sich die Stadt in überwiegend gutem Zustand. Auch wenn bereits ein paar Baracken zusammengebrochen sind, die restaurierten Gebäude vermitteln einen hervorragenden Eindruck über die Minenarbeiten von einst. Ein Museumsdorf at it´s best.

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