Die Kleinstadt Riohacha im nördlichen Kolumbien möchte gerne anders sein. Touristenmagnet, attraktiv wie Cartagena, mit pulsierendem Flair an der Strandpromenade, belebten Kirchenvorplatz und lebendiger Gastroszene. Doch schauen wir der Realität ins Auge, denn es gibt zwar einen schönen Strand mit ein paar trendigen Bars, ein paar Skulpturen auf dem Malecon, der Strandmeile, ein paar leckere Restaurants – doch das war es denn auch schon. In punkto Attraktivität wie z.B. kolonialem Flair und Sehenswürdigkeiten, da kommt eigentlich nicht viel, was einem nachhaltig in Erinnerung bleibt. In Erinnerung bleiben uns eigentlich nur 2 Begebenheiten, positiv wie auch negativ, parken wir doch etwa 1 km außerhalb des Zentrums nahe des Wassers für die Nacht. Und am Abend spricht uns Alena, eine Kolumbianerin mit Schweizer Pass, am Parkplatz an und lädt uns spontan zu sich nach Hause auf einen Drink ein – kolumbianische Gastfreundschaft halt, einfach toll. Wir freuen uns im Anschluß auf die ruhige Nacht, und pünktlich um 2.30 Uhr parkt etwa 100m entfernt ein Partybus und beschallt uns mit tief wummernden Bässen bis ca. 5.00 Uhr in der Früh. Da kapitulieren sogar die Ohrenstöpsel.

Etwas weiter nördlich von Riohacha interessieren uns die Salinen von Manaure, und diese Kleinstadt möchte sich scheinbar gar nicht verändern und hegt diesen Anspruch auch nicht. Denn die Einkommensquelle Nummer 1 ist und bleibt die Gewinnung von Salz, aufbereitet und zum Verschiffen vorbereitet. In einer kleinen Ecke weht inmitten der Salzfelder eine kolumbianische Flagge, diese soll den geneigten Touristen in die richtige Richtung lotsen. Trotz Hitze und intensivem Wind gewähren wir der Stadt eine Nacht und einen kleinen Rundlauf, und sind ehrlich gesagt etwas entsetzt, wieviel Plastikmüll in den Straßen bzw. auch an den Rändern der Salinen zu finden sind. Plastikmüll verrottet nur langsam bzw. gar nicht, und an den spröden Müllfetzen lässt sich erkennen, das so manches Teil bereits seit Jahren an der gleichen Stelle gut sichtbar für jeden vor sich hin gammelt. Salinen top – Müllberge flop.

Mompox, am Fluß Magdalena gelegen, besitzt das was Riohacha nun gerne hätte. Eine attraktive Lage am Fluß, eine Altstadt mit teilweise sehr gut restaurierten Gebäuden, einer Vielzahl von nett anzuschauenden Kirchen, einem pittoresken Friedhof, einer Promenade zum Schlendern entlang der Restaurants und Cafés, ein paar einladende Hotels zum Übernachten. Nicht so mondän wie Cartagena, doch genug um einen gewissen Charme zu vermitteln, um überhaupt den Weg und die lange Anfahrt zu rechtfertigen. In unserem Fall verdoppelte sich die Anfahrt, von Manaure kommend, auf etwa 8 Stunden. Nicht weil es Unwetter gab oder sich ein Unfall auf der Straße ereignete. Nein, schlicht einfach weil ein kleines Dorf beschlossen hat die Straße zu sperren und mithilfe von Blockaden seinen politischen Unmut zu dokumentieren. Da bedarf es also Geduld und ein gutes Hörbuch um zu warten und zu warten und zu warten. Das nach so langer Autofahrt die eigenen Batterien über Nacht gefüllt werden möchten, ist verständlich. Doch an einem Samstag abend in Mompox ist das gar nicht so einfach, möchte eine nahegelegene Bar die Musik bis morgens um 6.00 Uhr permanent zur Freude aller laufen lassen. Und wieder sind Ohrenstöpsel angesagt. Am nächsten Morgen stellen wir uns die Frage, ob uns unser nächstes Ziel mehr Ruhe angedeihen lässt? Doch darüber berichten wir im nächsten Blog, hier bei www.3weltreisen.de .

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