Der Homo Sapiens ist ja durchaus in der Lage, eine Vielzahl von Folterwerkzeugen zu erfinden, um seinen Mitmenschen das Leben zu erschweren und sie gar zu quälen. Eines dieser Werkzeuge ist unter anderem die Produktion von permanentem höllisch infernalem Lärm… doch der Reihe nach.

Nach rund 2 Monaten verlassen wir die Halbinsel Baja California von Süden aus und nutzen den Fährhafen von La Paz, um mit der Autofähre nach Mazatlan, im Bundesstaat Sinaloa gelegen, überzusetzen. Die Abwicklung am Fährhafen verläuft anfangs pünktlich und professionell, und so können wir, rückwärts auf die Rampe schiffaufwärts fahrend, unsere eng eingeparkte Parkposition für die kommenden 17 Stunden einnehmen. Die TMC Truckfähre ist speziell für größere Fahrzeuge und Container konzipiert, und Passagiere dürfen auf dem Oberdeck stehend im eigenen Wohnbereich übernachten. Das kann praktisch und erholend sein – oder aber auch nicht. Die „klugen“ und „umsichtigen“ Platzanweiser der Fährgesellschaft parken einen Kühltransporter mit integriertem Kühlaggregat quasi direkt, etwa 2 Meter, hinter unserem Schlafzimmer. Leider haben Kühlaggregate die Eigenschaft, das der lärmende Motor permanent laufen muss, um die Kühlleistung zu gewährleisten. Ja, super – Jackpot gezogen. Somit geniessen wir, bei geschlossenem Fenster getestet, für die kommende Nacht rund 90 Dezibel Motorengeknatter – natürlich ununterbrochen. Zum Glück haben wir 2 noise-cancelling Kopfhörer an Bord, mit denen wir einen Großteil der Zeit überbrücken können. Doch die Schiffsvibrationen, ergänzt durch den Schwerölqualm, wie auch die Dauerbeschallung hallen noch gefühlte 48 Stunden in unserern Körpern nach.

Wie schön für uns in Mazatlan am kommenden Morgen pünktlich wieder festen Boden zu betreten und nahe des Fährhafens für Baloo einen Parkplatz in Beschlag zu nehmen. Für viele Langzeitreisende ist die Küstenstadt nur An- und Abfahrtsort der Fähre, doch mit einer schmucken Altstadt, einem pittoresken Kirchenvorplatz und einer auf einem Felsen sitzenden Meerjungfrau kann Mazatlán durchaus punkten. Und auch wenn wir derzeit Winter haben, scheint es manches Mal im Jahr so heiß zu werden, das Männer sogar 20 Hüte auf einmal auf dem Kopf tragen 😊.

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