Flüsse sind von jeher ein Quell des Lebens. Dies gilt hier in Kolumbien insbesondere für den Rio Magdalena. Entsprungen in der Mittelachse des südlichen kolumbianischen Massivs auf rund 3.600 Metern Höhe schlängelt sich der Fluß bis nach Baranquilla, gelegen rund 1.540 km nördlicher am karibischen Meer.
Gleich ein paar Kilometer hinter der Ursprungsquelle liegt der kleine Ort San Agustin, gelegen im Kaffeegürtel auf rund 1.800 Metern Höhe. Das milde Klima und die Frischwasserversorgung durch den Rio Magdalena sorgten bereits vor rund 2.000 – 3.000 Jahren für ideale Lebensverhältnisse der damaligen Bewohner. Und auch heute noch besitzt der Ort seinen eigenen Charme, versorgt der hiesige Markt die Menschen mit Gemüsen, Früchten und sonstigen lebenswichtigen Utensilien. Und beherbergt in seiner direkten Umgebung einen der wichtigsten Schätze Lateinamerikas, geschützt als Unesco Weltkulturerbe.
Der Archäologische Park San Agustín enthält die größte Sammlung religiöser Monumente und megalithischer Skulpturen in Lateinamerika und gilt als die größte Nekropole der Welt. Etwa 300 Skulpturen wurden in den Gräbern gefunden, etwa 130 Stück sind alleine in diesem Nationalpark verblieben und können im Rahmen einer etwa 3-4 stündigen Rundtour bestaunt werden. Die Datierung der Statuen ist unsicher, die Erforschung läuft noch. Jedoch wurde durch Grabräuber in vergangenen Zeiten viel zerstört, die Goldbeigaben schon lange in alle Winde zerstreut. Wer einen Faible für die prähistorische Geschichte Kolumbiens übrig hat, für den ist die Region von San Agustin ein Muß, für alle anderen alleine schon deshalb einen Stop wert, weil die canyonartigen Strukturen des Rio Magdalena einfach zum Verweilen einladen.