Nach dem Verlassen der Hauptstadt Lima führt uns die Panamericana 200 km nach Süden durch Sand, Sand, Sand. Da stellt sich uns doch die Frage, was soll denn am Küstenstreifen des Paracas Nationalreservates, das offensichtlich für uns auch nur aus Sand besteht, anders und schützenswert sein?

Doch es lohnt sich, den Blick zu schärfen und etwas genauer hinzuschauen. Dieser zu den trockensten Wüstengebieten der Erde gehörende Sandspielplatz beheimatet unter anderem eine salzhaltige Lagune, deren rosa Farbspiel für unser Auge lieblich und fotogen erscheint, für die Flamingos und andere Watvögel jedoch einen Überlebensraum bietet.

Und an der Küste, hier wechseln sich gelber und roter Sandstein an den Klippen ab, tummeln sich über und unter Wasser eine Fauna und Flora, die so vielseitig erscheint, das es sogar als sogenanntes Ramsar-Gebiet ausgewiesen ist. Trotz eines nahegelegenen Containerhafens mit eifrigem LKW-Betrieb wird so die schützende Hand über die 3.350 km² große Sandkuhle gelegt.

Vor den Toren des Reservats beziehen wir unser Nachtquartier nahe dem Meer, und wir wundern uns erst über einen riesigen schwarzen beweglichen Klops am Strand sitzend. Dieser bewegt sich, wie auf Kommando einzelner Vögel, in einem grazilen Tanz in die Luft. Und so fliegen Tausende von amerikanischen Scherenschnäbeln in die Luft, bilden Formationen und setzen sich nach einigen Minuten

in scheinbarer Ordnung wieder in ihre Gruppe. Die Sonne verschwindet hinter dem Horizont, und wir beobachten mit Staunen dieses sich immer wiederholende Spektakel.

 

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