Wer ins brasilianische Pantanal reist, der möchte IHN sehen, den König des Dschungels, den majestätischen Jaguar. Das Pantanal gilt als eines der größten Feuchtgebiete der Erde, und in der Regenzeit besteht kaum eine Chance einen Jaguar in freier Wildbahn zu Gesicht zu bekommen. Erst jetzt, in der Trockenzeit, fokussiert sich das Jagdrevier der Jaguare auf die Flußläufe, an denen sie trinken können und Kaimane, Wasserschweine und andere Wildtiere als Beute ausmachen können. 

 

 

Gemeinsam mit den holländischen Reisenden Anne und Ijssebrand buchen wir uns für 2 Tage für eine Tagestour ein Boot mit Fahrer und erkunden so gemeinsam den Rio Cuiabá mit seinen zahlreichen Nebenflüssen und Strömungen. Wir sind mit dem Boot nicht alleine unterwegs, es ist Hochsaison und zahlreiche andere Tourenanbieter verfolgen das gleiche Ziel, nämlich ihren zahlenden Kunden einen Jaguar zu präsentieren. Selten sind wir an den wichtigen Spots alleine, doch partizipieren wir durchaus auch von den Informationen der suchenden Bootsführer, deren geschultes Auge die Bewegungen und markanten Flecken des Jaguarfells in den Büschen entlang der Uferküsten entdecken. 

 

 

Tag 1. Wir dürfen tatsächlich vier unterschiedliche Jaguare zu sehen bekommen. Ein liebestolles Pärchen tummelt sich des Öfteren an einem Strandabschnitt herum und wir genießen die nur wenige Tage im Jahr stattfindende Paarungszeit. Was ein Glück, wir sind entzückt. Alleine bei diesem Jaguarpaar können wir ausgiebig Zeit verbringen, bevor sie sich in das für uns undurchdringliche Dickicht zurückziehen, vergeht fast eine Stunde. Manch anderer Kandidat ist mit seiner Kaiman-Mahlzeit beschäftigt, möchte nicht gestört werden und gewährt uns nur wenige Sekunden. Doch so ist die Natur, wir fahren mit dem Boot weiter und suchen anderweitig unser Glück. Der Tag war so reichhaltig, auch mit anderen Tiersichtungen, dass wir uns für eine weitere Bootsexkursion entschließen. 

 

 

Tag 2. Nach einem etwas holprigen Start mit einem anderen Touranbieter geht es verspätet auf die Suche nach der drittgrößten Katzenart der Erde, deren männliche Exemplare hier in Brasilien durchaus mal über 100 kg auf die Waage bringen können. Tatsächlich sichten wir an diesem Tag fünf Jaguare. Hiervon ein Weibchen, das evtl. identisch mit der Vortagessichtung ist, das lässt sich für uns als Laie so leider nicht beurteilen. Durch den verspäteten Start verschiebt sich unsere Bootstour bis in den Sonnenuntergang, doch dies ist in diesem Fall nicht unser Schaden, können wir so das Jaguarweibchen im weichen Abendlicht fotografieren und während der Rückfahrt nach Porto Jofre beim Abschied gedanklich als letzte Sichtung in uns aufnehmen. 

 

 

Unsere Hoffnungen und Erwartungen, hier im Pantanal einen Jaguar zu sichten wurden weit übertroffen, denn eigentlich verteilen sich die Jagdreviere der Riesenkatzen auf ein immenses Gebiet, größer als halb Deutschland. Wir haben auf vielleicht ein, ggf. auch zwei Tiere gehofft, dass es letztendlich zu insgesamt neun Sichtungen kam, und das auch noch bei der Paarung, beim Schwimmen, auf einem Baum und mit einem Kaiman im Maul, damit durften wir nun wirklich nicht rechnen. 

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