Man sollte glauben, dass man irgendwann dagegen gefeit ist, und trotzdem. Es passiert auch uns immer wieder. Wir schauen also in unsere Karte für die Tagestour, legen den Daumen auf, ob online oder offline, und denken so – das dürfte passen. Und sind dann doch immer wieder überrascht, wie riesig die Distanzen innerhalb Südamerikas sind. In Kombination mit der ein oder anderen unbefestigten Erdstraße benötigen wir für die gedachten 20 Minuten dann doch plötzlich eine Stunde. Manchmal passt Daumendick, manchmal halt nicht.
Von Paraguay kommend fahren wir aktuell in Richtung südliches Pantanal, gelegen im westlichen Teil von Brasilien. Das Pantanal als größtes Feuchtgebiet Südamerikas steht schon lange auf unserer Wunschliste, beheimatet es doch eine Vielzahl von spannenden Tieren, vom blauen Hyazinth-Ara bis zum großen Capybara, dem putzigen Wasserschwein.
Wir sind also gespannt, was uns nicht so alles vor die Fotolinse läuft, sowohl zu Land, zu Wasser wie auch in der Luft. Die Wiesen sind üppig und hoch, die Flüsse gut gefüllt. Diese Voraussetzungen gestalten es für uns nicht einfacher, während der Fahrt auf Safari zu gehen und auf Glück zu hoffen. Doch auf unseren Campingplätzen außerhalb der Ortschaften tummelt sich so einiges, und so gelingt es uns insbesondere in der Vogelwelt die Vielzahl des südlichen Pantanal in ersten Bildern festzuhalten. Ob Schopfkarakara, Scharlach-Ara, Hyazinth-Ara, Feldspecht, Prärieeule, Tukan, Sittich, Rotfußseriema, Pfau, Fischbussard, Habicht, Jabiru, Eisvogel etc., kaum ein Federvieh ist vor unserer Linse sicher.
Bei den 4-Füßlern gibt es definitiv noch Luft nach oben, denn obwohl wir Kaimane und Wasserschweine haben plantschen sehen, stehen der große Ameisenbär sowie der König des Pantanals, der Jaguar, noch ganz oben auf unserer Wunschliste. Das eigentliche Kerngebiet des Pantanals erreichen wir erst in ein paar Tagen, gemäß der Übersicht auf der Karte sind es nur ein paar Daumendick. Huch, das sind ja doch wieder noch rund 1.500 km. Also etwas Zeit haben wir ja noch…
