In den ersten Tagen hier in Panama dürfen wir uns also gleich mit der ganz alten Geschichte des Landes beschäftigen – nämlich zwei Standorten mit Petroglyphen aus unbestimmter Zeit. Und das hängende „N“ im Schriftzug des Parque Arqueologico de Nancito ist vielleicht Synonym für den Zustand und die Bedeutung dieser Steinritzungen. Der Schriftzug verwittert, die Orte sind schwer zu finden, werden nicht wirklich gepflegt und erfahren nur bedingt Wertschätzung. Wo kein Interesse, da fließt kein Geld für die Aufbereitung und den Erhalt dieser hunderte Jahre alter Hinterlassenschaften indigener präkolumbianischer Kunst. Den ersten Standort des Parque Piedro Pintada de Caldera finden wir mit etwas Suchen auf dem Gelände einer Rinderfarm, zum Erreichen des erst genannten Museums wurde unser Navigationssystem ganz schön gefordert.
Jetzt, Mitte Juni, befinden wir uns inmitten der Regenzeit, und wir bekommen das Nass ausgiebig zu spüren. Ok, wir genießen auch ein paar Sonnenstunden am Strand Las Lajas, doch mit Regelmäßigkeit ergießen sich ausgiebige Eimerladungen am Nachmittag über uns. Wir versuchen Baloo irgendwie trocken zu bekommen, doch 100 % Luftfeuchtigkeit bleiben es nun mal bei Regen und verschwinden nicht so einfach. Panama gehört zu den regenreichsten Ländern der Welt, und so lauschen wir dem Rauschen am Canyon „Cangilones de Gualaca“ für einen Tag und eine Nacht – wenn der Regen uns auch lässt.
Wenn wir am Straßenrand den Ortsnamen San Francisco lesen, denkt man ganz unvermittelt an die Heimat der Golden Gate Bridge. Doch auf unserer Reise von Kalifornien bis jetzt nach Panama in den vergangenen vielen Monaten stellen wir fest: es gibt diesen Ortsnamen wie Sand am Meer, schon fast inflationär. Und ist es nicht San Francisco, dann ist es mal ein San Miguel, San Pedro oder sonst ein Heiliger. Doch dieser kleine Ort inmitten des Landes beherbergt es ganz besonderes Juwel. Die Iglesia de San Francisco de la Montaña wurde 1727 erbaut und beherbergt neun kunstvoll geschnitzte Altäre, darunter ein ornamentaler Hauptaltar aus Eschen- und Zedernholz. Eine Mitarbeiterin der Kirche ist so nett und öffnet uns die Pforten, für die täglichen Kirchenarbeiten wird die eher schmucklose neue Kirche nebenan genutzt, umso mehr freuen wir uns das wir solch einen Schatz zu sehen bekommen.