Der nordperuanische Küstenort Trujillo und seine weitere Umgebung beschäftigen uns durchaus länger, als manch einer vermuten würde. Dem modernen Ort selber mit seinem Centro Historico und seinen rund 800.000 Einwohnern im Umfeld widmen wir nur einen halben Tag, doch seine eigentlichen Schätze liegen schon deutlich länger zurück. Vom 1. bis zum 8. Jahrhundert n.Chr. blühte rund um Trujillo die Kultur der Moche – und deren Hinterlassenschaften finden sich sowohl in Museen wie auch auf dem staubtrockenen Acker. Wenn man diese extrem trockene Wüstenlandschaft betrachtet, dann ist die Vorstellung, hier bereits vor Jahrhunderten blühende Hochkulturen zu finden, schier unbegreiflich.
Im Norden besuchen wir also „El Brujo“, ein Grabmal sowie Zentrum religiöser und soziopolitischer Zusammenkünfte, Huaca genannt. Sonne, Wind, Erosion und Plünderungen nagen an den getrockneten Lehmziegelbauten – und teilweise ist wirklich nur noch eine Ahnung dessen vorhanden, was hier einst Lebensmittelpunkt war.
Lehmziegel finden sich auch in der america-größten alten Lehmziegelstadt Chan Chan, deren Restaurierung in einem kleinen Umfeld stattfindet und das Mittelhaus „Nik An“ anschaulich restauriert wurde. Die Gesamtstadt umfasste einst ca. 25 km², beheimetete ca. 40-60.000 Menschen und wird heute von der UNESCO geschützt. Wenn auch etwas später um 850 n. Chr. als Hauptstadt des Königreichs Chimor erbaut, lohnt sich auch hier ein Rundgang, wenn man ein Faible für alte Steine besitzt. Das angegliederte Museum befindet sich in Restaurierung und wird erst wohl wieder im Dezember 2025 seine Pforten öffnen. Schade, gab es im Vorfeld im Internet keinerlei Info über die Renovierung.
Und damit die alten Lehmziegel auch am anderen Ende der Stadt noch Verwendung finden, setzten die Moche den „Huaca de Sol“, den Sonnentempel, aus rund 130 Millionen Lehmziegeln zusammen, den besser erhaltenen und zur Besichtigung freigegebenen „Huaca de la Luna“, den Mondtempel, aus wahrscheinlich nicht viel weniger. Es finden sich diverse Wandmalereien an den Innenwänden des Mondtempels wieder, deren Bedeutung die spanisch sprechende Reiseführerin mit Enthusiasmus erklärt hat, es sich jedoch dank unserer nicht fachgebundenen Spanischkenntnisse nur bedingt in allen Details in unserem Gedächtnis verankert hat. Diese Wissenslücken füllen wir dann, je nach Lust und Laune, mit einem Reiseführer oder Wikipedia im Nachgang etwas auf.