Hach, was sind sie aufgeregt am frühen Morgen. Da wird sehnsüchtig gerufen, mit den Schnäbeln schnell in Fechtmanier geschnattert, im Boden ein Loch gebuddelt und mit weichem Gras ausstaffiert.
Tausende von kleinen Magellanpinguinen befinden sich an der Atlantikküste Patagoniens in der Paarungszeit. Wir besuchen die Schutzgebiete „Punta Tombo“ und „Dos Bahias“, etwa 200 km von einander entfernt, und erfreuen uns an den vielen, circa 70 cm großen Frackträgern.
Wenn wir so über mehrere Stunden und Tage unseren Blick über die strandnahe Landschaft schweifen, dann erkennen wir die unterschiedlichen Phasen der Paarungsbildung. Die ersten Magellanpinguine sitzen bereits mit einem oder zwei gelegten Eiern in Ihrer selbstgebauten Höhle, ein Teil brütet fleißig, ein Teil bewacht den Eingang.
Wie Falschgeld wackeln die noch nicht mit einem Partner gesegneten Pinguine durch die Reihen, stellen den Mädels nach, umgarnen sie mit einem Balztanz, umrunden sie mehrmalig, legen Steine als Geschenk vor das Nest und versuchen wirklich alles. Klappt es mit der Überzeugung, dann wird nicht lange gefackelt und es beginnt auch schon die Paarung, bei der das Männchen sich – in aller Öffentlichkeit auch noch – im optisch schwarz-weissen Doppelpack auf das Weibchen begibt. Nach etwa einer Minute ist der Spaß vorbei und das aufgeplusterte flugunfähige Seevögelchen watschelt davon und genießt eine Pause. Doch die Fürsorge, mit der die Magellanpinguine liebevoll miteinander umgehen und Gefiederpflege betreiben, die ist einfach herzerwärmend.
Apropos watscheln. Das kollektive Baden der Kleinen am Strand scheint Programm zu sein, und manche der Bodennester befinden sich so einige hundert Meter von der Küste entfernt. Entsprechend zeitaufwändig ist die Wanderung ins kühle Nass, und wir erfreuen uns an dem putzigen Gang.
Rund 40 Tage dauert es nun mit der Brutzeit, und dann wird der Nachwuchs schlüpfen. Häufig überlebt nur ein Küken, doch mit ausreichend Nahrung gelingt auch eine doppelte Aufzucht. Doch das werden wir abwarten müssen und hier nicht mehr erleben, denn unsere Reise geht weiter in Richtung Süden. Aber wer weiß, wo und wann wir die Pinguinbabys zu Gesicht bekommen.

























