Da ergattern wir also online 2 begehrte Tickets für die Ruinenstadt Machu Picchu für den 01.01.2025 um 08 Uhr, und 4 Tage vorher passiert das, was eigentlich so jeder fürchtet. Ich, Gunnar, fange mir einen äußerst aggressiven Magen-Darm-Virus ein. Und beglücke unsere Porzellanschüssel mit dem Gesicht voraus für einige Stunden. Verbringe den Tag im Delirium im Bett und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, in 72 Stunden in einem Zug zu sitzen. Doch dank viel Schlaf, Unmengen an Tee und Tanjas hingebungsvoller Fürsorge kehrt Stunde für Stunde die Zuversicht zurück. Und tatsächlich, am 31.12.2024 besteigen wir unser Abteil F der Perurail und zuckeln für 3 Stunden abwärts in das „heilige Tal“ und erreichen den Ausgangsort Aguas Calientes.

Ein touristischer Besuch Perus ohne eine Stippvisite nach Machu Picchu scheint undenkbar. Sowohl für uns, wie auch für die Millionen anderer Besucher, die jährlich in das nur durch eine Bahn erreichbare Regenwaldgebiet strömen. 4.500 Tickets pro Tag werden maximal vergeben, selbst das scheint der UNESCO als Schutzpatron zu viel, doch wie so häufig wird um die Balance zwischen Kommerz und Kulturschutz gerungen.

Für uns beide steht die im 15. Jahrhundert von den Inkas erbaute Stadt auf einem Bergrücken auf der Reise-Wunschliste, faszinieren uns die Geschichten und Mythen über deren Entstehung, aber auch um deren ungewissen Untergang. Wie immer finden sich alle relevanten Informationen auf der unerschöpflichen Universalplattform Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Machu_Picchu .

Die Lenkung der Besucherströme wird mittlerweile recht geschickt durchgeführt. Drei voneinander getrennte Rundwege, eine offizielle max. Besuchszeit von ca. 2 Stunden, limitierte Tickets je Stunde sowie ein Verzicht von Toilettenanlagen innerhalb der Ruinenanlage sorgen für einen stetigen Durchlauf, ohne das zu sehr Gedränge aufkommt. Gemeinsam mit einem anderen Reiseteam, Carola und Martin, schöpfen wir die Zeit großzügig 4 Stunden aus und können so die unterschiedlichen Wetterphasen, von Regenschauer bis Sonnenschein, ausgiebig genießen. Denn nicht nur der große Überblick mit dem weltberühmten Panorama auf 2.430 Metern Höhe zieht uns in seinen Bann, auch die hervorragend erhaltenen Terrassen und alten Häuserstrukturen sorgen in ihrer präzisen Bauweise für immer neue Blick- und Fotowinkel. Das alles wurde bereits vielfach fotografiert, und doch, mit dem Blick durch die eigene Kameralinse, drücke auch ich begeistert automatisch mehr als üblich den Auslöser.

Der Pendelbus bringt uns nach ein paar Minuten Wartezeit wieder zurück ins Tal nach Aguas Calientes, und hier in unserer Lodge fallen wir glücklich und erschöpft aufs Bett, lassen dankbar die Eindrücke Revue passieren. Und ich bin froh, dass solch ein kleiner Virus zuvor nicht in der Lage war uns dieses tolle und einzigartige Abenteuer Machu Picchu zu ruinieren.

 

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