Prima Klima in Lima?

Nein.

Ok, also wäre an dieser Stelle der Blog zu Ende, dann wäre es mein kürzester Blogbericht ever. Dann muss ich das wohl etwas ausführlicher erläutern. Ein Wort reicht nicht.

Vielleicht bin ich ein wenig voreingenommen und Lima, die 14 Millionen Metropole und Hauptstadt Perus, bekommt irgendwie von Anfang an nicht wirklich eine Chance von mir gemocht zu werden. In diesem Falle schreibe ich von „mir“, da Tanja latent etwas positiver gestimmt ist. Doch 4 Stunden Anreise, um knappe 60 Kilometer zu überwinden und zu unserem Stellplatz in der Innenstadt zu gelangen, hierbei gefühlte 328 Mal einen Zusammenstoß mit einem hektischen Taxifahrer, übermotivierten Motorradfahrern oder den zahlreichen Bus- und LKW-Fahrern zu vermeiden, sprechen für sich. Spurlinien dienen scheinbar nur zur groben Orientierung, nur Ampeln werden gerade noch akzeptiert, ansonsten herrscht Anarchie im Straßenverkehr. Es wird geschnitten, blockiert, von links oder von rechts überholt. Mal gewinnt der Stärkere, mal der Schnellere.

Entsprechend dick ist die Luft zum Atmen, und unsere Ausflüge in das historische Zentrum, zugebenermaßen ganz nett anzusehen mit seinen prächtigen Gebäuden und den markanten Holzbalkonen an den Außenfassaden, sowie in den schicken Stadtteil Barranco mit seinen vielfältigen Wandbildern, diese Enklaven bilden angenehme Ausnahmen in dem viel zu vollen und überlasteten Stadtkern. Eine Taxifahrt von rund 10 km Distanz dauert in der Regel etwa 1 Stunde, Stop&Go ist nichts Ungewöhnliches. Unsere Taxifahrer sind einhellig der Meinung, dass es immer so trubelig ist, egal ob während der Woche oder wie aktuell an einem Samstag im Weihnachts-Kauf-Rausch-Verkehr. Der Tipp des Tages: Sonntags zwischen 4-5 Uhr morgens ist es am erträglichsten.

Leider gibt es, da die Panamericana direkt durch Lima führt, nicht wirklich Alternativen auf dem Weg nach Süden, da müssen wir also zwangsläufig durch. Doch 2 Tage und Nächte reichen ehrlich gesagt voll und ganz aus, um den Wahnsinn des Straßenverkehrs zu erleben, zu verdauen und dann schnellstmöglich wieder hinter sich zu lassen. Prima Klima in Lima? Immer noch Nein.

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