3 Monate Kolumbien liegen hinter uns, 18 Blogberichte sind entstanden, und da ist es doch naheliegend noch einmal einen kleinen Rückblick zu wagen und ein Fazit zu erstellen, oder? Denn auch uns geht es so, dass wir in diesen Wochen so viel erleben durften, so viele Fotos entstanden sind, das schnell ein Überblick verloren geht.
Über 5.000 km liegen seit unserem Startpunkt in Cartagena hinter uns, mit fast 1.500 übrig gebliebenen Bildern habe ich versucht das Leben und die Natur des Landes festzuhalten. Temperaturen von 7 Grad bis 40 Grad Celsius forderten diverse Klamottenschichten von uns, Höhenlagen von 0 bis 3.500 Metern ließen uns durch diverse Klimazonen laufen und fahren. Der geschichtliche Exkurs führt uns bis zu 5.000 Jahre in die Vergangenheit, wie alte Steinmetzarbeiten verraten.
Wir erhalten einen kleinen Einblick in das Leben der indigenen Wayuu im Norden sowie der Guambianos im Süden des Landes, wir staunen über die Geographie Kolumbiens mit seiner Gelb-Blau-Roten Flagge, das flächenmäßig etwa 3x so groß ist wie Deutschland. Die eher spärlich vorhandenen architektonischen Schönheiten des Landes werden mit Farbenvielfalt, einer interessanten Tierwelt, wie z.B. dem Andenfelshahn, Schmetterlingen, Flamingos sowie einer reichhaltigen Flora locker wettgemacht.
Im Rahmen der COPA America fiebern wir beim Fußball mit und schlackern bei den schnellsprechenden Moderatoren im Fernsehen mit den Ohren, in Medellin verfolgen wir von der Seitenlinie aus die mehrtägige „Feria de las Flores“ mit ihrer einzigartigen Blumenparade. Die lebenswichtige Salzgewinnung findet in Form von Salinen an der Küste in Manaure statt, parallel wurden die bereits ausgebeuteten Salzminen nahe Bogotá zu Kirchen und Besichtungsstätten ausgebaut.
Doch was bleibt neben all den gesehenen und erlebten Ereignissen? Die Erinnerung an Menschen, die uns tagtäglich geholfen haben dieses spannende Land zu erfahren. Ob freundliche Marktverkäufer oder Mitarbeiter im Supermarkt, herzliche und gastfreundschaftliche Campingplatzbetreiber, Dorfbürgermeister, hilfsbereite Toilettenschlauchverkäufer, dicke Daumen reckende LKW-Fahrer, umgängliche Zollmitarbeiter uvm., sie alle vermittelten uns unentwegt das Gefühl im Land willkommen zu sein.
Es ist definitiv nicht alles einfach im Land, das Müllproblem im äußersten Norden, der chaotische tagtägliche Straßenverkehr, doch unterm Strich verlassen wir Kolumbien mit dem Gefühl schon einiges gesehen, aber längst noch nicht alles erlebt zu haben. Danke, Kolumbien, du tolles Kaffeeland.