El Peñón de Guatapé, der Fels von Guatapé, sieht für mich irgendwie aus wie ein Riesenei. Ok, mit einer Höhe von rund 220 Metern ein ziemlich mächtiges Riesenei. Doch der rund 70 Millionen Jahre alte Monolith aus Granit thront nahe der kleinen Stadt Guatape inmitten eines Stauseegebietes so markant über den Dingen, dass er mit seinem Alleinstellungsmerkmal zu Recht in den 1940er Jahren zum Nationalmonument erklärt wurde.

Donnerstag morgen, 7.00 Uhr, und wir wollen uns die „kleine“ Fitnessübung antun und den „El Peñon“, oder auch auch „El Peñol“ genannt, erklimmen. Vom Fuße des Berges gilt es bereits ein paar Höhenmeter zu überbrücken, bevor wir uns die rund 700 Treppenstufen nach oben arbeiten. Langsam aber stetig geht’s vorwärts, und die Verlockung der Aussicht über das ganze Seengebiet mit seinen verschlungenen Inselstrukturen treibt uns nach oben. Die morgendliche Kühle ist bereits verflogen, und zu guter Letzt erreichen wir als scheinbar erste Touristen des Tages die Aussichtsplattform. Es herrscht bereits Treiben hier oben, die ersten Bauarbeiter werkeln an den Wänden, die Mitarbeiter des Kiosks bereiten sich auf den Andrang vor, der während der Woche überschaubar bleibt, am Wochenende aber wohl heftige Ausmaße annimmt. Wie froh wir doch sind, unsere Tour hierher in die Woche verlegt zu haben und nun die ersten Minuten des neuen Tages über den Dächern der Welt auf rund 2.135 Metern begrüßen zu dürfen.

Rund 6 Wochen reisen wir nun schon in Kolumbien, und von Tag zu Tag werden wir von der Vielseitigkeit des Landes überrascht. Wenn man zum Beispiel die Bergstraße durch das Immergrün entlang zuckelt und sich plötzlich ein graues Riesenei vor einem präsentiert.

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