Wer in Patagonien auf der Ruta 3 in Richtung Süden fährt und auf dem Weg nach Ushuaia, dem südlichsten Punkt Südamerikas, strebt, hält hier in der Regel nicht an. Denn die Extraschleife bedeuten mal eben 250 km zusätzlich. Und wer kennt schon Puerto Deseado? Also ich habe ehrlich gesagt hiervon noch nie gehört.
Doch es lohnt sich, eindeutig. Denn der kleine Anbieter „Darwin Expeditions“ mit seinen 2 Zodiacs bietet Bootsausflüge an, die schon recht ungewöhnlich sind. Morgens um 8.00 Uhr geht es gut eingepackt los, und wir passieren schon bald auf dem Weg zur Pinguin-Insel die kleinste Delfinart, eine Schule der Commerson Delfine mit seinem markanten schwarz-weißen Muster auf dem Körper.
Vorbei an einer kleinen Magellan-Pinguin-Kolonie, Seelöwengruppen, Pelzrobben und Mähnenrobben landen wir nach einer Stunde auf der mit einem alten Leuchtturm bestückten Pinguin-Insel. Denn hier erwartet uns das eigentliche Ziel unserer Exkursion, die nördlichste und einzige Kolonie von Felsenpinguinen auf dem südamerikanischen Kontinent, auch Rockhoppers genannt.
Die rund 2.000 Männchen sind bereits nach langer Anreise auf der Insel angekommen, hingegen lassen die meisten Weibchen noch auf sich warten und werden sehnsüchtig von den rufenden Männeken erwartet. Und wie das bei Männerüberschuss so ist – entweder langweilen sie sich oder zoffen untereinander. So auch hier, die Jungs stehen doof rum, räumen das zuhause notdürftig auf oder vertreiben sich anderweitig die Zeit. Denn Felsenpinguine kehren nicht nur wieder genau auf Ihre Geburtsinsel zurück, nein, sie wählen sogar das identische Gehege wieder. Mit welchem GPS Signal sie das hinbekommen ist mir schlichtweg ein Rätsel, doch viele Tiere besitzen ja diesen siebten Sinn. So auch die Kleinsten Ihrer Art.
Auch die Skuas, die großen braun gefiederten Raubmöwen, finden sich in der Nähe ein und hoffen auf ihre Gelegenheit das ein oder andere Ei zu stibitzen und sich so Nahrung zu verschaffen. Gar nicht so leicht das Leben eines gerade mal 48-58 cm großen Rockhoppers. Ach ja, der Name kommt im Übrigen von ihrer hüpfenden Fortbewegung, da sie über die Felsvorsprünge an der Küste nicht wie andere Pinguine rutschen können. Schon putzig, diese kleinen Racker. Da hat sich doch die Extraschleife nach Puerto Deseado unbedingt gelohnt. Ein Daumen hoch für Tanjas Recherche.









































