Der Morgen ist kalt mit 1 Grad, der Himmel wolkenverhangen, die Nebelschwaden dick. Wir werfen den Blick vom Base Camp gen Himmel und in Richtung Kerlingarfjöll. Die Wettervorhersage verspricht Sonne, und gegen 10 Uhr starten wir den Aufstieg. Etwas über 5 km Strecke sind es nur, in 2 Stunden über den gut gepflockten Wanderweg, der uns auch über die ein oder andere Schneeplatte führt. Bis zum letzten Moment wissen wir noch nicht, ob wir zum einen Sicht erhalten und zum anderen, was uns überhaupt im fauchenden Tal Hveradalir erwartet.

Es kommt selten vor, das es Tanja und mir die Sprache verschlägt – doch dieser Anblick des im Mittagslicht vor uns sich öffnenden Tales gehört zum Schönsten, was wir auf der Welt bisher bestaunen durften. Kuhfleckenberge, dampfende Fumerolen, Rhyolithberge in verschiedensten Farben, umschmeichelt vom Himmelblau.

Zwei Bayern, die kurz nach uns eintreffen, erzählen uns das sie nun zum 5. Mal hier sind – und noch nie solch ein Wetter mit Lichtspiel erleben durften. Was ein Glück für uns.

Die kommenden Stunden verbringen wir im Tal, riechen die Schwefelschwaden, bestaunen immer wieder dieses unwirkliche Spektakel. Und bekommen hautnah vor Augen geführt, wie dünn die Erddecke hier auf Island ist und dem Menschen der brodelnde Erdkern aufgezeigt wird. Kein Wunder, das Jules Vernes sein Buch „die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ nach Island gelegt hat (sollte ich vielleicht mal wieder lesen, ist schon etwa 40 Jahre her).

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