Es gibt mehrere Möglichkeiten Sterne zu sehen. Schmerzhafte Verletzungen – da verzichten wir gerne darauf, ein Blick in den dunklen Nachthimmel Chiles – aber immer gerne, oder eine zu große Portion Alkohol in Form von Pisco – in Maßen ja, in Massen für uns bitte nicht. 

Doch von Anfang an, denn wir befinden uns im Valle de Elqui, gelegen östlich der Küstenstadt La Serena. Dieses fruchtbare Tal ist bekannt für seine Weintrauben, aus denen der Pisco-Brandy hergestellt wird, Chiles beliebtester Schnaps. Er ist hier eindeutig der Star (huch, schon wieder ein Stern) um den sich hier fast alles dreht. Zahlreiche Destillerien bieten Besuchstouren an, schenken Proben aus und versuchen sich im Wettbewerb mit den Konkurrenten zu behaupten. 

Das Kuriose am Rande. Tanja sucht uns für eine Englischsprachige Tour die Destillerie „Los Nichos“ heraus, in der wir eine leckere, rund 1-stündige Führung erleben. Zurück, bei der Sichtung der Bilder, stelle ich fest, dass ich genau vor 15 Jahren im Rahmen meiner Chilereise genau diese Destillerie als Tagesausflug mit dem Bus schon einmal besichtigt habe. Und leider keine Erinnerung an genau diesen Ort besaß. Da muss ich mir wohl an den Kopf hauen und Sterne sehen, oder?

Millionen der echten Sterne beobachten wir nachts darauf vom Collowara Observatorium aus. Das auf rund 1.200 Metern hohe gelegene Observatorium ist rein auf touristische Bedürfnisse ausgerichtet, mit den Teleskopen wird meines Erachtens keine Forschung mehr betrieben. Die 2-stündige Führung auf Spanisch hätten wir uns, was die Verständlichkeit der Erklärungen über das Sonnensystem betrifft, im Nachhinein schenken können. Der enthusiastisch schnellsprechende Guide war für uns vielleicht mit 2 % des Gesagten zu verstehen, ansonsten blenden wir notgedrungen das Reden aus und fokussieren uns auf die faszinierenden Gestirne über uns. Der Blick durch die mittlerweile etwas angestaubten Beobachtungsgeräte ist nett und eröffnet uns einen detaillierten Blick auf eine Nebelstruktur sowie den Planeten Jupiter. 

Weit nach Mitternacht kehren wir in unser gemütliches und warmes Refugium zurück, und Baloo erwartet uns direkt vor Ort. Wie praktisch, dass wir direkt auf dem Parkplatz des Observatoriums alleine übernachten dürfen, und so genehmigen wir uns als Schlummertrunk einen 3-jährigen Pisco und beobachten durch unser Dachfenster mit einem letzten Blick die Sterne am Firmament. Gute Nacht, Welt. 

Newsletter👋

Newsletter

Ich möchte gerne eine Email zum nächsten Blogbericht erhalten.

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.