Wir wissen ja nicht, was sich Johann Strauss (Sohn) im Jahre 1866 gedacht hat, als er den Walzer „an der schönen blauen Donau“ komponiert und ihn nach dem mächtigen Fluß benannt hat, an dessen Ufern nahe des schwarzen Meeres wir gerade weilen. Die Donau ist vieles, wie wasserreich, weitverzweigt, ruhig fliessend, mit Fischreichtum gesegnet. Doch blau ist sie nicht. Eher braun trüb, mit Schwebeteilen durchsetzt. Von blau, auch bei Sonnenschein, keine Spur. Da ist wohl die Fantasie des Komponisten ein wenig zu turbulent und weinselig gewesen?

Für uns schier unübersichtliche 5.800 km² verzweigt sich das zu über 70% als Biosphärenreservat ausgewiesene Gebiet zwischen Donau und dem schwarzen Meer, und als Besucher der Region steht man nur staunend am Ufer, blickt auf einen winzigen Teil des zur Verfügung stehenden Sichtfeldes und fragt sich, wie man all dies denn erkunden und besuchen kann. Bootsexkursionen werden zahlreich angeboten, zu einen von der recht großen am Rande des Deltas gelegenen Stadt Tulcea sowie vom kleineren, inmitten des erreichbaren südlichen Dorfes Murighiol aus. Da aus Tulcea überwiegend Speedboote eingesetzt werden, schätzen wir doch lieber die kleinen individuellen Boote zur Erkundung des schilfreichen und vogelreichen Terrains vom Süden aus.

Rumänische Besucher bekommt mal wohl eher selten vor 8.00 Uhr morgens auf ein Boot, diesen Vorteil nutzen wir gerne und fahren mit Gabriel, unserem Bootsführer, um 5.30 Uhr los und geniessen die aufgehende Sonne, das erste Tageslicht zum Finden der heimischen Fauna und Flora.

Obwohl die Monate Juli und August als eher vogelarm bezeichnet werden, so kann sich die Ausbeute der gesichteten Vögel sehen lassen. Rosa Pelikane, Krauskopfpelikane, Kormorane, diverse Reiher, Seeschwalben, Kingfischer – sie und noch einiges mehr konnten wir in den rund 3 Stunden auf den weitverzweigten Nebenarmen und Seen des Donaudeltas vor die Linsen bekommen. Das zuguterletzt ein Nachtreiher vor unseren Augen versuchte, seinen erbeuteten Fisch inkl. Gemüseeinlage in einem Schwung zu verschlingen, war dann auch schon das Tüpfelchen auf dem i.

Wir fanden es klasse!

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