Es ist schon ein Dilemma mit dem Erstellen von Fotos während des Reisens, kennt Ihr das? Eine neue Destination möchte erkundet und fotografiert werden – und die Motivation hierzu kennt kaum Grenzen.
Das dunstige und trübe Wetter mit entsprechend schlappem Licht rät zur Vernunft, die Kamera doch lieber gleich eingepackt zu lassen und die Szenerie sowie die Sehenswürdigkeiten einfach nur live zu geniessen.
Andererseits ist da die vermeintliche Gewissheit, in naher Zukunft nicht mehr herzukommen – da muss doch das ein oder andere Erinnerungsfoto „unbedingt“ geschossen werden. Und dann kommt ja noch dieses Füllhorn von eigentlich interessanten Motiven vor die Linse, wenn
a) Thanks Giving hinter uns liegt und Hallowween in Kürze vor uns und
b) schmucke, von der Unesco geehrte, Städte wie das von Deutschen und Schweizern gegründete Lunenburg mit farbenfroher Architektur aufwarten kann. Wenn sich dann noch
c) der nahegelegene Kejimkujik Nationalpark mit tollen Wanderwegen trotz Nieselregen hinzugesellt, muss die Kamera nunmal mit.
Also wird fotografiert, auch wenn der Ausschuss höher ist und die Qualität nicht immer den eigenen Ansprüchen genügt. Doch geht es vielleicht nicht immer darum, „das“ ideale Bild zu produzieren, sondern sich einfach nur auch am Moment des Auslöserdrückens selbst zu erfreuen und zu hoffen, das dieses Bild die kommenden Jahre überstehen und von uns auch später gerne betrachtet wird. An den Genuß des Live-Erlebens beim Reisen kommt es eh nicht heran.