Die Comuna 13, ein Stadtteil der zweitgrößten Stadt Kolumbiens, Medellin, ist berühmt. Und war zudem noch berüchtigt. In Zeiten von Tanjas und meiner Adoleszenz, also in den 1980er Jahren voller Unschuld, tobte hier noch ein blutiger Bandenkrieg zw
ischen rivalisierenden Drogengangs, unter anderem dem sogenannten Medellinkartell unter der Führung des Drogenbarons Pablo Escobar. Angeblich verzeichnete das nur 7 km², am Steilhang liegende, große Gebiet im Stadtteil San Javier in dieser Zeit die höchste Mordrate weltweit.
Doch das gehört mittlerweile der Vergangenheit an, und der Ruf der Comuna 13 wird weidlich ausgeschlachtet als Touristenmagnet. Mit der öffentlichen Seilbahn schweben wir von unserem Campingstandort Santa Elena aus rund 1.000 Höhenmeter tiefer hinab in den Kessel von Medellin und bestaunen die, über Kilometer hinweg, scheinbar nie endende Stadt am Horizont. Ein Meer aus backsteinroten Gebäuden befindet sich unter uns. Weiter geht es mit der U-Bahn nach San Javier, und nach 20 Minuten Fußweg befinden wir uns an den sogenannten elektrischen Rolltreppen, die das Herz des touristischen Wahnsinns bilden. Und hier geht es ab, zwischen Verkaufsständen mit Souvenirs, Getränken, Futterbuden, Klamotten etc. wummern die Bässe der Bars und Möchtegerndiscotheken, umrahmt von farbenfrohen Murals (Wandgemälden). Massen von Schaulustigen, überwiegend kolumbianische Touristen, schieben sich durch die schmalen Gassen und bestaunen, wie sich junge Mädels die Haare flechten lassen, rauchende Eisfrüchtebecher im Verkaufsregal blubbern und die Moves der kolumbianischen Beats die Menschen zum Tanzen animieren.
Ohne Alkohol im Blut lässt sich dieser Tumult für uns nur gefühlt 2 Stunden aushalten, und nachdem die Bilder im Kasten sind, die Füße rauchen und die Sinne schier überquellen, erfreuen wir uns über die Möglichkeit, uns mit dem Taxi aus dem Hexenkessel hinauf in die umliegenden ruhigeren Berge von Santa Elena zurückzuziehen. Doch warum es auch hier nicht ganz leise zugeht, das erfahrt in Kürze im nächsten Blog, hier zu sehen und zu lesen bei www.3weltreisen.de .