Die Stadt Caraz – unser nächstes Ziel steht an, denn gelegen auf 2.290 Metern Höhe schmiegt sich die Stadt ins Tal, umrahmt von der Cordillera Blanca und der Cordillera Negra. Diese beiden Gebirgszüge faszinieren durch und durch, insbesondere die Cordillera Blanca, hier sind die weißen Riesen von Peru beheimatet. Die Berggipfel des Huandoy (6.395 m), des Nevado Santa Cruz (6.259 m), den Doppelgipfeln Caraz I (6.025 m) und Caraz II (6.020 m), und dem Alpamayo (5.947 m) verleihen der Szenerie einen märchenhaften Ausblick. Wenn denn das Wetter mitspielt und nicht alle Gipfel im Wolkenbett verschwinden.
Zwischen all den schneebedeckten Gipfeln befindet sich unser erstes Ziel, das wir mit einem Taxi ansteuern – unser Baloo darf für diese Bergpassage auf dem Stellplatz zurückbleiben. Die Laguna Paron, auf 4.200 Metern Höhe gelegen, gehört zu diesen traumhaften Bergseen der Welt, die durch Kalksedimente im Wasser eine aquamarinfarbene Leuchtkraft erhalten. Während morgens die Wettervorhersage noch vielversprechend ist, erwartet uns oben am See für wenige Minuten ein Regenschauer. Doch dieser dauert nicht lange an und die erhoffte Sonne beglückt uns für die restliche Zeit. Die weißen Riesen von Peru ziehen es jedoch vor noch im Wolkenbett zu bleiben, und so begnügen wir uns mit der Erkenntnis ihrer Gegenwart, ohne sie jedoch mit all ihren Gipfeln zu sehen. Was wohl relativ häufig der Fall ist.
Was sich am nächsten Tag, unserer Weiterreise in Richtung Süden, aber morgens etwas anders präsentiert. Denn rund 12 km weiter südlich befindet sich die Stadt Yungal, deren Hausgipfel der Huascarán Sur (6.768 m) und der Huascarán Norte (6.655 m) ist, der höchste Berg Perus. Malerisch schön präsentiert sich dieser Doppelgipfel, wenn auch der Ort und der weiße Riese mit einem tragischen Ereignis verknüpft sind. Denn am 31. Mai 1970 ereignete sich ein Erdbeben, löste eine gewaltige Gerölllawine aus und begrub die Stadt Yungal mit 20.000 Einwohnern unter sich. Heute befindet sich der Stadtkern etwas außerhalb, und wir besuchen die hiesige Gedenkstätte, traurig und schön zugleich.