Bukarest und Budapest – Hand aufs Herz. Welche/r junge Schüler/in ist beim Erdkundeunterricht nicht schon einmal über die Namensähnlichkeit der beiden Hauptstädte gestolpert und hat diese womöglich verwechselt? Ich gestehe. Und dann teilen sich die beiden Länder Rumänien und Ungarn auch noch eine Ländergrenze, das gestaltet die Sache nicht gerade einfacher. So was aber auch.

Doch für 3 Tage besuchten wir nun also Bukarest, das politische, wirtschaftliche und kulturelle Herz Rumäniens. Ein Parkplatz nahe einem der zahlreichen Stadtparks fand sich für Baloo, und mit dem Rad konnten wir von dort aus einen Teil der Stadt erkunden. Angesichts der immensen Distanzen zwischen den einzelnen Sehenswürdigkeiten und Stadtbezirken – die Kernstadt beheimatet rund 1,8 Mio Einwohner – die für uns richtige Fortbewegungsart. Die beiden Räder würden, könnten sie denn mitreden, angesichts der unausgegorenen Fahrradwege und Bordsteinkanten jedoch etwas anderes berichten.

Groß, größer, Größenwahn – so alleine schon könnte man die Ausmaße des zweitgrößten Verwaltungsgebäudes der Welt, dem Parlamentspalast, umschreiben. Der diktatorisch regierende rumänische Staatspräsident Nicolae Ceaușescu ließ von 1983 bis 1989 von über 20.000 Arbeitern und zeitweise bis zu 700 Architekten einen Palast erbauen, der seinesgleichen sucht (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentspalast ). Die Kosten entsprachen rund 40% des jährlichen Bruttosozialproduktes des gesamten Landes, eine maßlose Zurschaustellung der damals existierenden Tyrannei.

Die Führung durch den Palast war als Start in unsere Besichtigungstour beeindruckend (natürlich sind wir versehentlich und unfreiwillig einmal komplett gefühlte 3 km um den Palast bis zum eigentlichen Eingang drum herumgeradelt) und eröffnete einen geschichtsauffrischenden Blick in die politischen Zeiten der 1980er und 1990er Jahre. Zurück auf der Straße wird das Stadtbild vom rauhen Charme des Ostblocks dominiert, während die neoklassizistischen Paläste, Museen und Musikhäuser eine unerwartete Augenweide darstellten.

Spätestens jetzt, nach einem Besuch der rumänischen Metropole, könnten wir also beim Erkundeunterricht punkten – und eine Verwechslung bleibt unmöglich.

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