Seit einigen Tagen weilen wir nun im Norden Nova Scotias, genauer gesagt durchkreuzen wir mit 4 Reifen und 4 Füßen fleissig den Cape Breton National Park. Die Resonanz der herzlichen Kanadier uns gegenüber ist interessanterweise immer recht ähnlich. Zum einen finden sie unseren Baloo klasse, können es kaum glauben das es solch ein tolles Reisegefährt gibt, zum anderen lautet es: Mensch ihr seit 2 Wochen zu spät hier.
Und ja natürlich, sie haben recht. Das wissen wir leider auch. Der Höhepunkt des grandiosen Farbenspiels im Indian Summer liegt knapp hinter uns. Der Wind und Regen der vergangenen Tage half auch nicht gerade, die noch verbliebenen Blätter an den Bäumen zu halten. Knapp verpasst, dieses weltberühmte Spektakel von gelben bis roten Blätterleuchten, durchsetzt mit allen Farbvarianten dazwischen, umrahmt von grünen Nadeln der dazwischen liegenden Tannen- und Fichtenbeständen.
Doch bringt es ja nichts darüber zu jammern und zu klagen, denn das ist nun einmal das Schicksal von Langzeitreisenden – man kann nicht alles im Vorfeld planen und perfekt zeitlich darauf ausrichten. Natürlich wären wir gerne genau diese 2 Wochen früher aufgeschlagen. Hätte die USA früher angekündigt ihre Grenzen zu öffnen, wäre der Entschluß Kanada zuerst anzusteuern auch eher möglich gewesen. Damit auch die Verschiffung, damit auch die Flugbuchung etc. Hätte, könnte, evtl., vielleicht.
Alles müßig, denn wir sind nun mal jetzt hier, und freuen uns darüber, die mittlerweile auf dem Boden liegenden Blätter allein auf weiter Flur mit den Wanderschuhen zu durchstreifen und nach oben zu katapultieren, während die Streifenhörnchen die Winternahrungssuche fortsetzen und uns frech angrinsen. Auch ein Elch am Straßenrand hat sich bereits blicken lassen, wollte sich aber partout nicht fotografieren lassen, so was aber auch. Fazit: wir sind 2 Wochen später dran – und damit irgendwie doch passend.