Neben der „Feria de las flores 2024“, zu dem neben der Classic Car Parade und der Blumenparade (desfile de Silleteros) auch eine umfangreiche Orchideenausstellung im Botanischen Garten geboten wird, findet der interessierte Besucher – und wir zählen natürlich uns dazu – noch zahlreiche kleine und große Schätzchen dazwischen. Sicherlich ist die Comuna 13 auf Grund seiner medialen Präsenz dominierend, doch rund um den Plaza Botero gibt es noch so einiges zu erkunden. Und hierbei meine ich nicht die zahlreichen Bordsteinschwalben, die offensichtlich ihre Dienste anbieten, sondern die berühmten Bronzeskulpturen des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero. Markenzeichen des 2023 mit 91 Jahren verstorbenen Malers und Bildhauers sind wohl die feisten Proportionen seiner Menschen und Tiere, deren Größenverhältnisse im eigenen Körper nicht immer stimmig sind.
Im nahegelegenen Museo de Antioquia gegenüber des markanten Kulturpalastes bestaunen wir die aktuelle Botero-Ausstellung, zu meinem Leidwesen ist das Fotografieren nicht erlaubt. Doch manchmal muss der Live-Eindruck für uns ausreichen.
Beim Durchkreuzen der Stadt stoßen wir auf noch diverse andere Skulpturen, Wandmalereien, markante Plätze, wir werden spontan von 8 tanzenden Frauen in traditionellen Kleidern geknuddelt und in Medellin begrüßt. Jeder der vier Tage in der 2,6 Millionen großen Metropole bringt neue Überraschungen zutage – und wir fühlen uns wohl, auch wenn der Geruch der durch viele Menschen auf engem Gebiet gelegentlich entsteht, grenzwertig ist. Der Kontrast ist gewaltig, viele der städtischen Parks und der U-Bahn Brücken beheimaten Obdachlose, die den Müll nach Brauchbarem durchforsten. Doch wir werden in Ruhe gelassen und kehren der Geburtsstadt von Fernando Botero, der „Stadt des ewigen Frühlings“ mit seinen zahlreichen Kirchen, der bunten Comuna 13, den ungewöhnlichen öffentlichen Seilbahnen sowie den freundlichen Menschen den Rücken.