Die Weiterfahrt vom Studlagil Canyon zum nächsten Sehnsuchtsziel, der Caldera Askja, inmitten des Dyngjufjöll-Massivs gelegen, gestaltete sich für Baloo zur ersten richtigen Bewährungs- und Leidensprobe. Wenn es auch „nur“ ca. 100 km auf der F910 Strasse zu bewältigen galt, so benötigten wir für die Etappe rund 6 Stunden. Von einfacher Schotterpiste über eng und steil geschlungene Lavafelder, der ein oder anderen kleineren zu durchquerenden Furt, von Tempo 50 bis Tempo 0 … alles war dabei. Und einmal mehr war ich froh, im letzten Februar das Offroadtraining (siehe auch das Video unter www.3weltreisende.de) absolviert zu haben und das Gelernte nun aktiv anwenden zu können. Denn es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Am Basis-Camp angekommen erreichte uns hier eine Überraschung. Sowohl der Info-Point wie auch die Ranger-Station standen aus Vorsichtsgründen unter Covid-19 Quarantäne. Somit nur rudimentärer Kontakt durch die Glasscheibe. Dank des uns vorliegenden Kartenmaterials konnten wir uns auch so vor Ort orientieren und für die Nacht den oberen Parkplatz des Kraters ansteuern. Die Wettervorhersage für die kommenden 24 Stunden war sonnig positiv – eine Grundvoraussetzung für das, was uns im Kraterinneren der Askja erwartet.

Im Jahr 1875 stürzte eine Magmakammer ein, infolge deren sich der See Öskjivatn bildete. Mit rund 220 m Tiefe und Kraterhängen von rund 200 – 400 m um uns herum eine beeindruckende Kulisse. Der eigentliche Clou hier ist jedoch der direkt daneben liegende Viti See. Der mit rund 100 m Durchmesser milchblau schimmernde See bildet einen grandiosen Kontrast zum klassischen Kratersee daneben. Gespeist durch warmes Wasser besitzt der See eine Durchschnittstemperatur von 24 – 28 Grad. Genug zum lauen Plantschen für all die wagemutigen Touristen, die den beschwerlich steilen Ab- und Aufstieg auf sich nehmen möchten. Im Wasser selbst herrscht wohl ein infernalischer Schwefelgeruch, so das der Gestank dem kleinen See seinen Namen gab: Viti (Hölle).

Und damit nicht genug der Leiden für unseren Baloo. Der vermeintlich einfachere Weg über die F88 Strasse zurück auf den Asphalt dauerte ebenfalls rund 4 Stunden… und auch hier wurde unserem MAN einiges abverlangt. Furtendurchfahrten könnte man ja als „Unterbodenwäsche“ bezeichnen, doch wenn die Wattiefe annähernd erreicht wird und auch hier wieder Lavafelder den Weg kreuzen, dann sind Fahrer und Fahrzeug froh das abendliche Päuschen zu genießen.

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