Das Schöne am Reisen auf der Straße ist, das auch durchaus einmal Abweichungen stattfinden dürfen. Die Route 66 besteht ja schliesslich nicht aus striktem Schienenverkehr. Und so weichen wir nun gerne in Arizona von der eigentlichen Route gen Westen ab, da dieser Bundesstaat doch so viel mehr zu bieten hat und wir die ein oder andere in der Vergangenheit verpasste Gelegenheit wieder aufgreifen möchten.

Kaum die Grenze von New Mexico hinter uns gelassen, entdecken wir ein für uns unbekanntes, innerhalb der USA jedoch wohlbekanntes Terrain, den Petrified Forest National Park. Was sich im ersten Moment recht langweilig anhört, entpuppt sich für uns als ein unerwartetes Juwel. Spektakuläre Canyons, farbenfroh geschichtete Felsformationen – und natürlich viele Millionen Jahre alte versteinerte Holzsegmente. Was ein Einstieg in den sogenannten „Grand Canyon State“.

Apropos Grand Canyon, auf dem Weg zu demselben stoppten wir noch im kleinen Walnut Canyon, eine heilige Region für die Sinaqua Indianer. Definitiv ein weiteres kleines Juwel.

 

Dem größten Canyon der Welt wollten wir eigentlich bereits 2013 einen Besuch abstatten, bis uns ein Government Shutdown für 2 Wochen in genau unserer Reisezeit einen Strich durch die Rechnung machte. Nun sollte es doch klappen – was es denn auch tat. Gäbe es da nicht … genau, es durfte nicht so einfach glatt laufen. Ein heftiges Schneegestöber reduzierte die Sicht in die bis zu 1,6 km tiefe Colorado-Schlucht auf Schneeballwurfweite und gewährte uns nur für wenige Minuten Blicke, um die Größe und Weite des Canyons erahnen zu lassen. Da müssen wir wohl in Zukunft noch einen weiteren Versuch unternehmen. Aller guten Dinge sind 3. Nebenbei konnten wir aber auch etwas Lernen. Zum Beispiel, das es nicht ratsam ist, wie es einige andere Besucher des Nationalparks versuchten, mit einem tiefergelegten Ford Mustang ohne Winterreifen bei Schnee in 2.200 Metern Höhe die auf- und abführenden Zufahrtswege zu befahren.

 

Eigentlich wollten wir ja unter anderem mit unserer 8.000 km langen Fahrt von Kanada in den Südwesten der USA bezwecken, etwas wärmere Gefilde anzusteuern und die Knochen aufzulockern. Hat zumindest bis zum Grand Canyon nicht ganz geklappt. Aber dann, es ging gen Süden und damit auch Richtung Sedona langsam die Höhenmeter hinunter – der Schnee schmilzt, die Sonnenbrille darf bald wieder verwendet werden. Die roten Felsformationen, vom Wolkenbett umschmiegt, waren ja schon spektakulär. Fototechnisch in Kombination mit blauem Himmel ginge da aber noch was. Wir sind gespannt, was uns im Süden Arizonas alles begegnen wird.

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