Araucanía, der Name könnte auch ohne Weiteres einem „Herr der Ringe“ Roman entsprungen sein. Grüne Wälder, geschwungene Berge, weiß getünchte Vulkanspitzen in perfekter Kegelform. Und dazwischen ein paar Elben und Feen, die auf ihrem weißen Pferd durch die Landschaft reiten.

Doch die Wahrheit sieht ein wenig anders aus. Oder doch nicht? Nun, Araucanía, eine Region im südlichen Chile kann tatsächlich, bis auf die Elben und Feen, mit all diesen Naturschönheiten punkten und begeistern.

Und so wandern wir für einige Tage in Etappen entlang der Flanken des aktivsten Vulkans, des Villarrica, des Vulkans Sollipulli sowie im Nationalpark Conguillio und genießen dort den immer wiederkehrenden Blick auf den 3.124 m hohen Vulkan Llaima. Der Aufstieg entlang des Vulkans Sierra Nevada gewährt uns zusätzlich noch ein Kitschmotiv inklusive des Conguillio Sees.

Der Wechsel zwischen den Lavafeldern und den drum herumliegenden Wäldern mit seinen üppigen Buchen, Bambusbüschen, Brombeerbüschen und den namensähnlichen Araucaría (Araucaria araucana) versetzen uns jetzt im aufkommenden Herbst in eine fern entrückte Zeit. Insbesondere die ungewöhnliche Andentanne, auch Chilenischer Araukarienbaum genannt, verstärkt diesen mystischen Eindruck. Flechten verfangen sich in den markanten Nadeln sowie am Rindenstamm, die Morgensonne verfängt sich darin in Tautropfen, es riecht waldig und erdig. Und all dies verleiht unseren Wanderungen einen einzigartigen, magischen Reiz.

Im Nationalpark Conguillio besuchen wir die Araucaría madre, 50 Meter hoch mit majestätischer Regenschirmkrone, 2,20 Meter im Durchmesser und biblische 1.800 Jahre alt. Und das umringt von vielen ähnlich alten Baumriesen. Nicht umsonst wird dieser unberührte Landstrich auch als Dinosaurierheimat bezeichnet.

Die Hauptsaison ist vorbei, und nur wenige Wanderer teilen sich mit uns die Wege und den Blick auf die sich gelb verfärbenden Blätter. Und so genießen wir die Herbstsonne für einige Tage und freuen uns nach der jeweiligen Rückkehr auf unseren Baloo, damit wir müde und erschöpft die Wanderschuhe auslüften und uns einen stärkenden Drink gönnen können. Da kommen dann allerdings irdische Getränke auf den Tisch, die wohl einem Hobbit nicht unbedingt schmecken würden.

 

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