Hmm, wie bringe ich nun 2 völlig unterschiedliche Themen in einem einzigen Blogbericht unter, um es sowohl für unsere Leser, wie auch für uns selber stimmig zu gestalten. Welche Überleitung lässt sich finden, um von den Toten zu den noch Lebenden, aber fast Ausgestorbenen zu kommen. Wir werden sehen.

Hallo Ecuador, nach rund 18 Jahren Abstinenz überschreiten wir wieder deine Grenzen und sind gespannt auf neue Abenteuer. Und gleich hinter der Grenze, in Tulcán, entdecken wir einen der schönsten Friedhöfe. Die Lebenden gestalten das Reich der Toten, und dieser auf etwa 3.000 Metern Höhe gelegene Friedhof „José María Azael Franco Guerrero“ ist für seine rund 300 Formschnitte in den Hecken weit über die Landesgrenzen hin berühmt.

Während sich eine Hälfte den historischen Motiven widmen, finden sich im zweiten Teil Formschnitte der Pflanzen- und Tierwelt wieder. Und da findet sich bei den kunstvoll geschnittenen Tierfiguren neben Vögeln, Affen, Schildkröten mit Sicherheit auch ein Brillenbär wieder, auch Andenbär genannt.

Denn dieser ist in den nördlichen Anden beheimatet, und wie der Zufall es denn will, befinden wir uns nur einige Kilometer entfernt vom Mirador del Oso Andino, gelegen nahe des Dorfes Pimampiro. Experten schätzen den Bestand des Andenbären/Brillenbären auf ca. 24.000-25.000 Tiere, Tendenz stark fallend. Hier, in diesem entlegenen Tal, erläutert uns Danilo als Hüter der dortigen Tiere, das sich in der Region etwa 200 Bären aufhalten. 3 Tage und Nächte nutzen wir morgens und abends den Aussichtspunkt, um den gegenüberliegenden Berghang zu beobachten und die kleinen schwarzen Punkte mit Fernglas und Teleobjektiv zu suchen. Und täglich sind wir erfolgreich, mal erhaschen wir 3 Bären, mal sind es sogar 7.

Die männlichen Andenbären mit ihrer stattlichen Größe von ca. 1.80 m Höhe sind deutlich leichter auszumachen, wohingegen die Jungtiere schon ein geübteres Auge erfordern. Die täglichen Besuche auf der Aussichtsplattform alleine gleichen einer Meditation, der wir uns zu gerne hingeben. Und auch wenn in Summe nicht viel passiert und das Zusammentreffen von 3 Bären zum Highlight wird, so fühlen wir uns nach den Tagen glücklich, das wilde Leben der Brillenbären ein wenig kennengelernt zu haben. So, und nun ist es ja doch irgendwie gelungen dem Blogtitel „Friedhof mit Brillenbär“ gerecht zu werden.

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