Vorab: Es ist sinnvoll in den USA immer eine US-Telefonnummer und eine US-Adresse /Plz parat zu haben, für diverse Zwecke ist dies wirklich sinnvoll.
Grenzübergang:
Niagarafälle Rainbow Bridge:
Vorbereitung
- Gute Vorbereitung der Unterlagen (Impfzertifikate, Fahrzeugschein, Reisepässe, Adresse in den USA, Reiseroute) ist wichtig. Wir lasen, dass zwingend bei Landeinreise das I-94 Formblatt – neuerdings online für je 6$ pP auszufüllen ist. Wir hatten zwar schon ESTA, das B2 Verfahren konnte wegen Corona und geschlossenen US Botschaften in Deutschland leider nicht abgeschlossen werden, aber wir haben das I-94 ausgefüllt.
- Frische Lebensmittel aufessen, verschenken oder entsorgen. Sich genau an die Zollvorschriften halten, ist angebracht.
Ablauf
- Das Auto wird an der Schranke zu RV/Busse geparkt. Aussteigen. Der Zöllner erbittet sich Einlass in die Wohnkabine ohne unser Beisein.
- Wir zeigen unsere Pässe vor, wir werden gefragt, ob es sich um eine Wiedereinreise in die USA handelt, welches wir hier verneinen.
- Dann Passkontrolle jeder Einzeln. Gesichtsscan, Fingerabdrücke, Frage nach Adresse in USA, wie lange USA, wohin USA.
- Ca 20 min später fahren wir raus aus dem Grenzbereich mit einer handschriftlichen Notiz jeweils im Pass, dass wir uns bis zum 24.02.22 aufhalten dürfen (90 Tage).
Unsere Erfahrungen nach diversen US-Grenzübergängen:
Grundsätzlich ausgeruht, satt gegessen (es kann dauern) mit gutem Gewissen, gut vorbereitet und gut aufgeräumt die Grenzen passieren.
- Nur kurz Antworten, was gefragt wird, keine Widersprüche, nicht zu ausführlich.
- Sehr detailierte Fragen über den Reiseverlauf werden gestellt.
- immer die Fragen von wo nach wo und warum
- teilweise über das Auto woher / wann wieder zurück
- Fangfragen
- oft Kühlschrankinspektion (auch TKfach)
- keine Rücksichtnahme auf irgendetwas (also gut verpacken)
- auch Computergesteuerte Anweisung auf Volluntersuchungen des Auto möglich, obwohl man denkt man wäre fast durch (BC to Alaska)
WLan: free Wifi gibt es eher selten, McDonald, Comfort In. Oft nur mit Passwort geschützte WIFIs. Wir haben eine SIM Karte direkt im T-Mobil Shop in Chicago gekauft und direkt aktivieren lassen, 50 GB 30 Tage 70 $. Diese kann man für ca 58$ wieder aufladen. Hotspot einrichten ist möglich, Netz allerdings langsam. Wir haben uns dann kurzfristig für ATT entschieden, weil T-Mobil Netz nicht immer vertreten war. Prepaid bekommt man bei Walmart in diversen Angeboten. Bei der Aktivierung helfen auch die Mitarbeiter, eine amerikanische Adresse ist sinnvoll für die Nutzung des Accounts, allerdings ist in den Angeboten oft kein Hotspot enthalten und das Datenvolumen ist für Kanada/Mexico nicht nutzbar, sondern nur Telefonie. Wenn man einen Hotspot benötigt, sollte man nicht ATT nehmen.
Bücherreien sind immer hilfreich für free Wifi und oft auch vom Parkplatz erreichbar und oft auch gut für Downloads.
In Alaska muss die Netzsuche bei der T-Mobile Karte manuell auf GCI umgestellt werden, dann funktioniert es ganz gut. Für 5$ Aufschlag sind 5 GB für Mexiko oder Kanada nutzbar bei T-Mobile. Online gut zu bedienen, Hotline auch sehr hilfreich.
Maße: Umrechnen von KM auf Meilen, von m/cm auf Feet/Inch, lb auf Kilo, von € auf $, Fahrenheit in Celsius und dann auch noch die Uhrzeit! Für die Umrechnungen sollte man Fit sein. Die Amis fragen auch ständig nach dem Durchschnittsverbrauches und natürlich muss man in Gallon antworten.
Einkauf: In jedem Bundesstaat wird mit Pfand für Dosen/Plastik anders umgegangen. Nur auf besondere Lebensmittel bezahlt man Extra-Steuern, natürlich Süssigkeiten und Alkohol. Einkaufen empfinden wir als Herausforderung, die Supermärkte sind riesig groß und für unsere Gefühl nicht wirklich gut sortiert. Und an den Kassen dauert es oft endlos lange, weil die Kassierin alles einpackt und Zeit keine Rolle spielt. Uns macht Einkaufen in den USA keinen Spaß. Manchmal kosten die Plastiktüten, manchmal nicht. Wir nehmen immer Jutesäcke mit.
3 l Wein im Tetrapack kosten ca 25$ im Wineshop. Weiter im Süden bekommt man Alkohol auch normal im Supermarkt (6*0,5l Bier incl. Tax ca 10$).
Sodastream-Zylinder bekommt man bei Walmart am Service oder bei Target oder bei Bath Beyond.
Bei Walgreen muss man, um die Rabatte zu bekommen, eine Telefonnummer eingeben (inländisch natürlich).
Medikamente: Sind sehr preiswert im Drugstore (Walgreen) zu bekommen.
Restaurants: 15% Tax, 15% Trinkgeld immer hinzuaddieren. Preise varrieren.
ATM: Wir holen grundsätzlich Bargeld an einem ATM an einer Bank zu Öffnungszeiten, damit im Notfall (Karteneinzug) sofort reagiert werden kann und bei großen Geldscheinen ist der Cashier einer Bank auch oft hilfsbereit größere Scheine zu wechseln. Bei Bank of America haben wir 3$ Gebühr bezahlt. Es ist sehr sinnvoll sich einige Rollen mit Quartern (0,25$ Münzen – 1 Rolle = 10$) geben zu lassen.
Tanken: Wir haben an Trucker-Tankstelle im Staat New York Diesel günstiger bekommen und konnten beide Seiten gleichzeitig befüllen. Im Anschluss wird dann mit Kreditkarte bezahlt. Wichtig ist, dass man hier Gallonen tankt, 1 Gallone = 3,785 l. Die Dieselpreise vaiieren teilweise erheblich je Bundesstaat, daher vorher recherchieren oder auch nachfragen. Günstig (?) war es in Oklahoma (2,89$ Gallone) und teuer mit 5,09$ in Kalifornien. Manchmal benötigt man vor dem Tanken eine Postleitzahl, manchmal muss man vorab an der Kasse mit der Kreditkarte bezahlen bevor man tanken kann. Manchmal ist die Menge reglementiert (125$/75$). Diesel ist meistens eine grüne Zapfsäule und lange nicht an jeder Zapfsäule oder jeder Tankstelle bekommt man Diesel. D.h. vorher aussteigen und Lage checken. Achja, SAM’s und Casco Tankstellen sind zwar günstig und meistens brechend voll, aber man bekommt nur Diesel mit einer (bezahlten) Membership-Karte (selbiges beim Einkaufen in diesen Shops). Wir haben festgestellt, wenn man bei der Kreditkarte die PLZ vor dem Tanken eingeben muss, dass es dann nicht funktioniert. Im Optimalfall kann man dann an der vollen Tankstellenkasse nach 20 min warten prepaid tanken ($ Angeben, Abbuchung, Tanksäule wird freigegeben), oft sind es aber Selbstbedienungstankstellen ohne Kasse, dann muss man eine neue Tankstelle suchen.
www.gasbuddy.com ist sehr hilfreich um eine günstige Tankstelle in der Nähe zu suchen.
Propane (Gas):Es gibt wohl verschiedene Systeme. Bei einer Truck-Tankstelle passte der Adapter nicht ganz auf unseren Tank. Bei einem RV Händler passte die Pistole sofort und wir konnten gut Gas füllen. Dieser meinte, dass sein System das Übliche sei und kein Adapter benötigt würde. Auch Gas wird in Gallonen berechnet. 13 Gallonen ca 50 l. Propane Preise stehen selten dran und variieren stark.
Maut:Wir fuhren ziemlich direkt nach dem Grenzübergang offensichtlich über eine Toll-Brücke. Eine Möglichkeit, wie man diese bezahlt sahen wir nicht, aber dass es „fine“ kostet, wenn man nicht bezahlt. Nach telefonischer Rücksprache wurde uns bestätigt, dass im Staat New York ausländische Kennzeichen nicht registriert werden können.
Auch die Golden Gate Brücke oder die Bay Bridge kosten Maut, aber für ausländische Fahrzeuge wohl nicht.
Maut Highway 90 Richtung Chicago:Die Maut funktioniert, wie in Europa üblich, man zieht ein Ticket und bezahlt nach gefahrener Strecke. Es sind ungefähr 8$ je 100km.
Brücken: Nicht vergessen die Autohöhe von Feet auf Höhe umzurechnen, es gibt Brücken die sind 12,6 Feet hoch, dass kann hier und da zu Problemen führen. Und die Meilenangaben am Highway nicht vergessen. Oftmals darf man viel schneller fahren, als man möchte. Auf dem HW 90 waren sehr viele LKWs unterwegs, teilweise mit 3 Hängern!
Wäsche waschen:Bei den Laundromaten geht häufig nur mit 0,25$ Münzen, ein Geldwechselautomat ist meist vor Ort, aber nicht immer. Es ist idR sauber (bis auf der Schlund für das Waschmittel) und es sind unterschiedliche Maschinengrößen vorhanden (von 2,75$ bis 5,75$ pro Waschgang und Trochner 10 min 0,50$. Amerikaner benutzen häufiger Bleichmittel, unsere Wäsche roch dementsprechend nach Chlor vom Vorgänger. Auch die Waschergebnisse sind nicht mit deutschen Maschinen vergleichbar. Es gibt ja auch nur cold/warm/hot und es wäscht in der Regel viel zu kurz mit ca 30 min.
Man kann auch gut Waschen an den großen Truck Service Stationen am Highway wie z.B. Flyers oder Loves Truck, allerdings etwas teurer.
Stateparks: Die Übernachtung bezahlt man häufig im Selfservice im Umschlag. D.h. man sollte kleine Scheine dabeihaben. Die Preise varrieren 8$, 12$, d.h. auch 1$ Scheine werden häufiger benötigt. Große Scheine sind schwer zu wechseln. Meistens kostet auch der Tagesaufenthalt Geld (ohne Ü – mit Ü dann Eintritt mit enthalten). Es nennt sich dann Day Fee Area.
Annual Pass: The Beautiful America Pass kostet 80$ pro Auto (max 4 Personen) und ist 1 Jahr gültig und für alle Nationalparks, National Monuments etc. (Karte dabei) für die gesamte USA. Das ist ein geniales Angebot und lohnt sich schon für 2 Parks. Die Durchfahrt Gran Canyon kostet alleine normalerweise schon 35$. Der Pass kann an jedem Nationalpark gekauft werden. Gilt aber nicht für State Parks.
Camping: Wildes Camping heisst in den USA auch Boondocking oder dispered Camping, d.h. man hat keinerlei Service, auch Boondocking auf einem Campingplatz, für weniger Geld, ist oft möglich. Hookup heißt der Platz, wenn man Strom und Wasser benötigt.
Dumping: Wir halten uns an rvdump.de oder an IOverlander. Viele Plätz in den USA kosten Geld mind. 10$, wir haben diese bisher nicht genutzt und immer einen kostenfreien Platz finden können ohne illegal zu dumpen (steht unter Strafe).
Wasser: Auch hier gilt, dass die Qualität unterschiedlich ist, viele Stationen Geld verlangen, wir aber bisher immer eine kostenfreie Wasserquelle gefunden haben (IOverlander). Es gibt kein Wasser an Friedhöfen und selten an Tankstellen, häufig gibt es nur Fontänen die nicht mit einem Anschluss (Hose) verbunden sind. Wir brauchten den Wasserdieb häufig um unseren Schlauch zu verbinden. Es wird oft unterschieden zwischen non portable und portable.
Hier sind unsere persönlichen Top 10:
Platz 10:
Seward und Whittier – die beiden Küstenorte auf der Kenai Halbinsel boten beide das Potential, um in der Rangliste deutlich weiter vorne zu liegen; doch das dauerhaft verregnete Wetter verhinderte Bootsausflüge, Wanderungen etc.
Platz 9:
Chitina – wenn auch klein und unscheinbar als Ort, beobachten wir die Ahtna first nations beim traditionellen Lachsfischen; mit Netzen an einer langen Stange werden vom Uferrand aus die flußaufwärts strebenden Lachse geschickt „eingesammelt“ und als Vorrat für den kommenden Winter vorbereitet.
Platz 8:
Skagway und Haines – der Aufbruch zum Goldschürfen am Klondike River wird hier einerseits gut vermarktet, andererseits aber auch sehr gut geschichtlich vermittelt; mit all den Höhen und Tiefen des harten Goldgräberlebens
Platz 7:
Homer – der Hafen auf der Kenai-Halbinsel pulsiert mit Angelbooten, zahlreichen Ausflugsangeboten, Restaurants und Unterkünften. Das Beobachten der Fischer beim Ausnehmen der frisch gefangenen Heilbutte ist den Stop alleine schon wert
Platz 6:
Russian River – die Hoffnung auf den Bären, im Fluß stehend, mit dem Lachs zwischen den Klauen erfüllte sich nicht, doch konnten wir die Lachse beim Springen und die geschickten Angler beim Fliegenfischen beobachten
Platz 5:
Denali Highway – kaum erwähnt und unterschätzt bietet die Verbindungsstraße östlich des Denali Nationalparks grandiose Aussichten, malerische Übernachtungsplätze und Raum für farbenprächtige Breitbildfotos mit saftigen Wiesen, roten Gesteinselementen und schneebedeckten Bergspitzen
Platz 4:
Ninilchik – der kleine Ort auf der Kenaihalbinsel wird im Reiseführer nur wegen seiner russisch-orthodoxen Kirche erwähnt, beglückt uns aber zusätzlich noch mit einem quicklebendigen Adlernest, zahlreichen Stein- sowie Weißkopfseeadlern an der Küste und einer entspannten Strandatmosphäre zum Seeluft schnuppern.
Platz 3:
McCarthy und Kennecott – gelegen am Rand des Mt. Wrangell St. Elias Nationalpark, am Fuße des Root Gletschers können wir die Hinterlassenschaften einer der ertragsreichsten Kupferminen Anfang des 20. Jahrhunderts bestaunen, zum Root Gletscher wandern und nebenbei noch ein paar Elchen beim Schwimmen zuschauen
Platz 2:
Denali Nationalpark – landschaftlich ein Augenschmaus mit einer Weite, die durchaus noch mehr Tiere vertragen könnte, gekrönt vom höchsten Berg Nordamerikas. Zu recht einer der Publikumsmagneten Alaskas.
Platz 1:
Valdez – die Stadt am Prinz William Sound bildet das Tor in die faszinierende Welt der Gletscher, zu erfahren per Schiff; es geht tief hinein in das Eismeer mit seinen angepassten Meeresbewohnern. Allein schon die putzigen Seeotter im Hafen katapultieren den Ort für uns auf den verdient 1.Platz